DENVER / LONDON (IT BOLTWISE) – Palantir Technologies hat sich in den letzten Jahren zu einem der prominentesten Namen im Bereich der Künstlichen Intelligenz entwickelt. Doch während die Aktienkurse des Unternehmens in die Höhe schießen, warnen Analysten vor einer möglichen Überbewertung, die an die Dotcom-Blase der 2000er Jahre erinnert.
Palantir Technologies, ein Unternehmen mit Wurzeln im US-Geheimdienst, hat sich in den letzten Jahren zu einem der bekanntesten Namen im Bereich der Künstlichen Intelligenz entwickelt. Mit einem beeindruckenden Kursanstieg von über 2.000 Prozent seit 2023 zieht das Unternehmen die Aufmerksamkeit von Investoren weltweit auf sich. Doch während die Aktienkurse in die Höhe schießen, warnen Analysten vor einer möglichen Überbewertung, die an die Dotcom-Blase der 2000er Jahre erinnert.
Die Bewertung von Palantir ist in den Augen vieler Experten jenseits jeder Realität. Mit einem Price-to-Sales-Verhältnis von 107 und einer Marktkapitalisierung, die auf Hoffnungen und Narrativen basiert, stellt sich die Frage, wie nachhaltig dieser Aufstieg wirklich ist. Selbst in der euphorisierten Techbranche gelten diese Zahlen als außergewöhnlich hoch. Der Vergleich mit Amazon zur Zeit der Dotcom-Blase, das damals mit einem P/S-Verhältnis von 20 als überbewertet galt, verdeutlicht die Dimensionen.
Analystenhäuser, die sonst für ihre Technologieaffinität bekannt sind, schlagen Alarm. Laut Branchenkennern könnte ein Kursrückgang von bis zu 60 Prozent bis 2027 drohen, sollte das KI-Narrativ an Schwung verlieren. Der Rücksetzer vom 26. Juni, bei dem die Aktie an nur einem Handelstag um 10,8 Prozent fiel, war für viele ein Warnsignal. Die Volatilität nimmt zu, und mit ihr die Nervosität der Investoren.
Palantir entwickelt seine Produkte stetig weiter, zuletzt mit neuen Funktionen in der Foundry-Software, die Nutzern bessere Transparenz und Kontrolle über Datenoperationen ermöglichen. Doch ob technologische Verbesserungen ausreichen, um eine derart hohe Bewertung zu rechtfertigen, bleibt fraglich. Die Erwartungen an das Unternehmen sind so hochgeschraubt, dass selbst gute Zahlen nicht reichen könnten, um die Fantasie dauerhaft zu tragen.
Palantir inszeniert sich geschickt als unverzichtbarer Partner von Sicherheitsbehörden und als datengesteuertes Rückgrat westlicher Demokratien. Diese Rolle ist jedoch auch eine Bürde, denn wer sich als sicherheitsrelevanter Akteur präsentiert, muss liefern. Und zwar nicht nur technologische Exzellenz, sondern auch Wachstum, Marge und Vorhersehbarkeit. Letzteres aber ist bislang nicht Palantirs Stärke.
Die Investoren, die Palantir aktuell feiern, setzen weniger auf solide Geschäftszahlen als auf einen Trend und die Hoffnung, dass das Unternehmen zu den langfristigen Gewinnern des KI-Zeitalters gehören wird. Doch genau dieser Glaube macht Palantir anfällig. Denn Trends wechseln, und Hoffnungen sind selten stabile Geschäftsgrundlagen.
Was wir gerade erleben, ist keine gewöhnliche Überbewertung. Es ist ein Rückfall in alte Muster: Anleger kaufen Zukunftsvisionen, blenden fundamentale Kennzahlen aus und feiern jedes Software-Update wie einen Gamechanger. Die Logik erinnert an 1999 – und die Warnzeichen sind ähnlich. Der Unterschied: Heute wissen wir, wie Blasen platzen. Die Frage ist, ob wir aus der Geschichte gelernt haben.
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