MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Australien legt nahe, dass die Impfung gegen Gürtelrose nicht nur vor der schmerzhaften Krankheit selbst schützen könnte, sondern auch das Risiko einer Demenz verringern könnte.

In einer kürzlich veröffentlichten Studie in der Fachzeitschrift JAMA haben Forscher elektronische Gesundheitsdaten aus ganz Australien analysiert. Dabei stellten sie fest, dass ältere Erwachsene, die Anspruch auf eine kostenlose Gürtelrose-Impfung hatten, in den folgenden 7,4 Jahren signifikant seltener an Demenz erkrankten als jene, die knapp zu alt waren, um sich für das Impfprogramm zu qualifizieren. Diese Ergebnisse unterstützen die sogenannte ‘Viralhypothese’ der Alzheimer-Krankheit, die besagt, dass virale Infektionen zur Entwicklung der Krankheit beitragen könnten.

Besonders im Fokus steht dabei die Familie der Herpesviren, zu der auch das Varizella-Zoster-Virus gehört, der Erreger von Windpocken und Gürtelrose. Sollte sich dieser Zusammenhang in weiteren Studien bestätigen, könnte die Gürtelrose-Impfung ein effektives und kostengünstiges Mittel zur Reduzierung des Demenzrisikos darstellen.

Die Studie nutzte eine quasi-experimentelle Methode, die einer klinischen Studie ähnelt. Australien startete am 1. November 2016 ein Impfprogramm, das Erwachsenen im Alter von 70 bis 79 Jahren eine kostenlose Gürtelrose-Impfung anbot. Personen, die kurz vor Beginn des Programms 80 Jahre alt wurden, waren nicht mehr berechtigt, während jene, die kurz danach 80 wurden, die Impfung erhielten.

Die Forscher analysierten Daten von über 101.200 Personen aus 65 Allgemeinpraxen in Australien. Der Unterschied in den Impfraten zwischen den beiden Kohorten war erheblich, wobei die Berechtigung die Wahrscheinlichkeit einer Impfung erhöhte. Über einen Zeitraum von 7,4 Jahren war die Demenzrate bei den impfberechtigten Personen um 1,8 Prozentpunkte niedriger als bei den nicht berechtigten.

Diese Schutzwirkung wurde nicht bei anderen chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzkrankheiten oder Diabetes beobachtet, was darauf hindeutet, dass die Gürtelrose-Impfung einen spezifischen Schutz gegen Demenz bietet. Frühere Studien in Wales zeigten ähnliche Ergebnisse, was die Robustheit der australischen Ergebnisse unterstreicht.

Allerdings gibt es noch offene Fragen. So könnte die Wirkung der Impfung je nach genetischem Hintergrund der Personen variieren. Ein bestimmtes Gen, APOE4, ist mit Demenz verbunden, und es könnte sein, dass die Impfung bei Menschen mit unterschiedlichen genetischen Hintergründen unterschiedlich wirkt.

Die Forscher planen nun, eine formale klinische Studie zu starten, um die Schutzwirkung der Gürtelrose-Impfung gegen Demenz weiter zu untersuchen. Diese Studie könnte wichtige Erkenntnisse darüber liefern, wie virale Infektionen und das Immunsystem bei der Entstehung von Demenz zusammenwirken.

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Schützt die Gürtelrose-Impfung vor Demenz? Neue Studienergebnisse
Schützt die Gürtelrose-Impfung vor Demenz? Neue Studienergebnisse (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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