WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Senator Ron Wyden hat die US-amerikanische Handelskommission aufgefordert, Microsoft wegen angeblicher grober Fahrlässigkeit im Bereich der Cybersicherheit zu untersuchen. Diese Versäumnisse sollen Ransomware-Angriffe auf kritische Infrastrukturen ermöglicht haben.

Senator Ron Wyden hat die Federal Trade Commission (FTC) dazu aufgefordert, Microsoft wegen angeblicher grober Fahrlässigkeit im Bereich der Cybersicherheit zu untersuchen. Diese Versäumnisse sollen Ransomware-Angriffe auf kritische Infrastrukturen in den USA, einschließlich des Gesundheitswesens, ermöglicht haben. Wyden betonte, dass Microsofts Kultur der nachlässigen Cybersicherheit, gepaart mit seiner de facto Monopolstellung im Markt für Unternehmensbetriebssysteme, eine ernsthafte Bedrohung für die nationale Sicherheit darstelle.
Der Vorstoß des Senators erfolgt, nachdem sein Büro neue Informationen von Ascension, einem Gesundheitssystem, erhalten hat, das im letzten Jahr von einem verheerenden Ransomware-Angriff betroffen war. Bei diesem Angriff wurden persönliche und medizinische Informationen von fast 5,6 Millionen Personen gestohlen. Der Angriff wurde der Ransomware-Gruppe Black Basta zugeschrieben und gilt als der drittgrößte Vorfall im Gesundheitswesen im vergangenen Jahr.
Der Angriff begann, als ein Auftragnehmer auf einen bösartigen Link klickte, den er über Microsofts Suchmaschine Bing gefunden hatte. Dies führte zur Infektion des Systems mit Malware. Die Angreifer nutzten daraufhin unsichere Standardeinstellungen in Microsoft-Software, um sich Zugang zu den sensibelsten Teilen des Netzwerks von Ascension zu verschaffen. Eine der Techniken, die dabei zum Einsatz kamen, war das sogenannte Kerberoasting, das die Kerberos-Authentifizierungsprotokolle angreift, um verschlüsselte Dienstkontodaten aus dem Active Directory zu extrahieren.
Kerberoasting nutzt eine unsichere Verschlüsselungstechnologie aus den 1980er Jahren namens RC4, die von Microsoft-Software in ihrer Standardkonfiguration weiterhin unterstützt wird. Obwohl die Engineering Task Force (ETF) die Verwendung von RC4 in TLS bereits 2015 aufgrund verschiedener kryptografischer Schwächen verboten hat, plant Microsoft erst in zukünftigen Updates, die Unterstützung für RC4 zu entfernen. Diese Verzögerung hat laut Wyden dazu geführt, dass Kunden unnötigen Risiken ausgesetzt sind.
Microsoft hat mittlerweile Sicherheitsverbesserungen eingeführt, um die Kerberos Distribution Center daran zu hindern, Ticket Granting Tickets mit RC4-Verschlüsselung auszustellen. Dennoch kritisiert Wyden, dass Microsofts Software keine Mindestpasswortlänge von 14 Zeichen für privilegierte Konten erzwingt, was die Gefahr von Ransomware-Angriffen erhöht. Experten betonen, dass die Balance zwischen der Unterstützung von Altsystemen und einem sicheren Design von entscheidender Bedeutung ist, um systemische Risiken zu minimieren.


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