HAMBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein neuer Skandal erschüttert den Markt für externe Festplatten: Die als Neuware verkauften Geräte der Marke UnionSine entpuppen sich als gebrauchte Modelle, die teils über zehn Jahre alt sind. Diese Entdeckung wirft nicht nur Fragen zur Produktsicherheit auf, sondern auch zu Datenschutz und Verbraucherschutz.
In der Welt der Technik ist Vertrauen ein kostbares Gut, das durch den jüngsten Skandal um gebrauchte Festplatten, die als Neuware verkauft werden, erheblich erschüttert wird. Die Datenrettungsfirma Attingo aus Hamburg hat herausgefunden, dass externe Festplatten der Marke UnionSine, die über den Amazon Marketplace verkauft wurden, in Wirklichkeit alte und gebrauchte Modelle sind. Diese Entdeckung wurde im Rahmen der Tech Week gemacht, als Attingo selbst einige dieser Festplatten erwarb, um Ersatzteile zu gewinnen.
Beim Öffnen der Gehäuse stieß das Team auf 2,5-Zoll-HDDs von Seagate und Western Digital, die laut Seriennummern und Firmwareversionen aus Produktionschargen stammen, die über ein Jahrzehnt alt sind. Dies steht im krassen Gegensatz zu den Angaben auf den Gehäusen, die ein Produktionsdatum aus dem Frühjahr 2025 aufweisen. Diese Diskrepanz wirft ernsthafte Fragen zur Integrität der Lieferkette und zur Verantwortung der Verkäufer auf.
Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass einige dieser Festplatten noch mit Nutzerdaten belegt waren. Die Datenrettungsfirma konnte Rohdaten rekonstruieren, die nicht vollständig gelöscht waren, was auf eine unzureichende Datenlöschung hinweist. Dies stellt ein erhebliches Risiko für den Datenschutz dar, da sensible Informationen von Vorbesitzern wiederhergestellt werden könnten.
Ein weiteres Element des Betrugs ist die Manipulation der SMART-Werte der Festplatten. Diese Werte, die normalerweise den Zustand einer Festplatte anzeigen, wurden so verändert, dass sie bei einer ersten Analyse den Eindruck erwecken, es handele sich um neue Geräte. Andere Parameter, wie die Lesefehlerrate, deuten jedoch eindeutig auf einen vorherigen Gebrauch hin.
Markus Häfele, Geschäftsführer von Attingo, warnt vor den weitreichenden Konsequenzen dieses Skandals. Er betont, dass solche Praktiken nicht nur die Betriebssicherheit der Geräte gefährden, sondern auch ein erhebliches Datenschutzrisiko darstellen. Die Tatsache, dass dies im Rahmen einer breit beworbenen Aktion auf einer Plattform wie Amazon geschieht, macht die Angelegenheit umso brisanter.
Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich Verbraucher und Unternehmen im digitalen Zeitalter gegenübersehen. Es zeigt die Notwendigkeit strengerer Kontrollen und Transparenz in der Lieferkette, um sicherzustellen, dass Produkte den angegebenen Spezifikationen entsprechen und keine versteckten Risiken bergen.
Amazon wurde um eine Stellungnahme gebeten, doch bleibt abzuwarten, wie der Online-Riese auf diese Vorwürfe reagieren wird. In der Zwischenzeit bleibt Verbrauchern nur, wachsam zu sein und bei verdächtigen Angeboten genau hinzusehen.

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