LONDON (IT BOLTWISE) – In der jüngsten Forschung zu Alzheimer gibt es Hinweise darauf, dass SSRIs, eine weit verbreitete Klasse von Antidepressiva, mehr als nur stimmungsaufhellende Effekte haben könnten. Eine neue Studie legt nahe, dass diese Medikamente auch biologische Marker der Alzheimer-Krankheit reduzieren können.

Eine kürzlich durchgeführte Studie hat gezeigt, dass SSRIs, die häufig verschriebenen Antidepressiva, möglicherweise die biologischen Marker der Alzheimer-Krankheit reduzieren können. In einer Kohorte von 191 Personen hatten Alzheimer-Patienten, die SSRIs einnahmen, niedrigere Werte von phosphoryliertem Tau-181 im Plasma, einem wichtigen Indikator für die Schwere der Krankheit. Diese Ergebnisse könnten auf einen potenziellen Schutzmechanismus der SSRIs gegen die Alzheimer-Pathologie hinweisen.

Die Studie, die im Rahmen der Alzheimer’s Disease Neuroimaging Initiative (ADNI) durchgeführt wurde, untersuchte die Auswirkungen von SSRIs auf die Tau-Pathologie, den kognitiven Abbau und den Metabolismus im Gehirn. Die Forscher fanden heraus, dass die Patienten, die SSRIs einnahmen, signifikant niedrigere Plasmawerte von p-tau181 aufwiesen als diejenigen, die keine Antidepressiva einnahmen. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass SSRIs einen schützenden Effekt auf die Tau-Pathologie haben könnten.

Ein weiterer bemerkenswerter Befund der Studie war die Wiederherstellung der metabolischen Aktivität im Dorsalen Raphe-Kern (DRN), einem serotoninreichen Bereich im Gehirn, der frühzeitig von Alzheimer betroffen ist. Bei Patienten, die SSRIs einnahmen, wurde eine Wiederherstellung des Glukosemetabolismus in diesem Bereich beobachtet, was auf eine Wiederbelebung der neuronalen Funktion hindeutet. Diese Wirkung war spezifisch für Alzheimer-Patienten, da bei gesunden Kontrollpersonen keine Veränderung des DRN-Metabolismus durch SSRI-Einnahme festgestellt wurde.

Obwohl diese biologischen Befunde vielversprechend sind, waren die Auswirkungen von SSRIs auf die kognitive Leistung gemischt. Während einige Patienten bei bestimmten kognitiven Tests, wie dem Montreal Cognitive Assessment (MoCA), besser abschnitten, zeigten andere keine messbaren Verbesserungen. Dies deutet darauf hin, dass Antidepressiva möglicherweise die Art und Weise beeinflussen, wie der kognitive Abbau gemessen wird, anstatt wie er fortschreitet.

Die Forscher betonen, dass es sich um eine Querschnittsstudie handelt, die keine Ursache-Wirkungs-Beziehungen beweisen kann. Es konnte auch nicht berücksichtigt werden, welche spezifischen Arten oder Dosierungen von SSRIs verwendet wurden oder ob die Behandlung vor oder nach dem Auftreten von Alzheimer-Symptomen begann. Dennoch bieten diese Ergebnisse starke Unterstützung für weitere klinische Studien, die den Zeitpunkt, die Dauer und die kognitiven Auswirkungen der SSRI-Behandlung bei neurodegenerativen Erkrankungen untersuchen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Studie zu einem wachsenden Verständnis beiträgt, dass das Serotoninsystem des Gehirns eng mit der Alzheimer-Pathologie verknüpft ist. Während SSRIs hauptsächlich zur Behandlung von Stimmungserkrankungen verschrieben werden, könnten sie auch wichtige Prozesse bei Alzheimer beeinflussen, einschließlich des Metabolismus anfälliger Gehirnregionen und der Ausbreitung toxischer Proteine. Da Forscher weiterhin die Verbindung zwischen Stimmung, Gedächtnis und Gehirnchemie untersuchen, könnten SSRIs eine überraschende Unterstützung im Kampf gegen den kognitiven Abbau bieten.

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SSRIs als potenzieller Schutz gegen Alzheimer: Neue Erkenntnisse
SSRIs als potenzieller Schutz gegen Alzheimer: Neue Erkenntnisse (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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