MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Online-Marktplatz Temu sieht sich mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, da der Handelsverband Deutschland (HDE) das Bundeskartellamt eingeschaltet hat, um mutmaßliche Verstöße gegen die Preissetzungsfreiheit zu untersuchen.

Der chinesische Online-Marktplatz Temu steht im Fokus der deutschen Behörden, nachdem der Handelsverband Deutschland (HDE) eine Beschwerde beim Bundeskartellamt eingereicht hat. Der Vorwurf: Temu soll Händlern vorschreiben, ihre Produkte zu maximal 85 Prozent des Preises ähnlicher Produkte auf anderen Plattformen anzubieten. Diese Praxis könnte die Preisfreiheit erheblich einschränken und den Wettbewerb verzerren.
Zusätzlich wird Temu vorgeworfen, bei der Preisgestaltung direkt einzugreifen und die endgültigen Preise selbst festzulegen. Solche Eingriffe könnten nicht nur gegen deutsches, sondern auch gegen europäisches Recht verstoßen. Der HDE kritisiert zudem, dass Temu regelmäßig den verpflichtenden 30-Tage-Bestpreis nicht angibt, was Verbraucher in die Irre führen könnte.
Die Kritik an Temu ist nicht neu. Bereits zuvor wurde der Marktplatz wegen des Verkaufs von Produktfälschungen und Waren mit Schadstoffbelastungen in die Schlagzeilen gebracht. Diese Vorfälle werfen ein schlechtes Licht auf die Plattform und könnten das Vertrauen der Verbraucher nachhaltig schädigen.
Auch in den USA sieht sich Temu mit Herausforderungen konfrontiert. Die US-Regierung hat Zölle von bis zu 104 Prozent auf chinesische Importe eingeführt und die De-Minimis-Regelung außer Kraft gesetzt, die zuvor zollfreie Importe von Waren unter 800 US-Dollar erlaubte. Diese Maßnahmen erschweren es Plattformen wie Temu, ihre Produkte zu konkurrenzlos niedrigen Preisen anzubieten.
In Deutschland wird ebenfalls über den zollfreien Import von Waren aus China diskutiert. Solche regulatorischen Änderungen könnten erhebliche Auswirkungen auf den Online-Handel haben und die Wettbewerbsbedingungen für lokale Anbieter verbessern.
Alexander von Preen, Präsident des HDE, betont die Wichtigkeit der Einhaltung lokaler Gesetze: „Wer hierzulande Waren anbietet und verkauft, muss sich auch an unsere Regeln und Gesetze halten.“ Diese Aussage unterstreicht die Notwendigkeit, dass internationale Plattformen wie Temu sich an die rechtlichen Rahmenbedingungen der Länder anpassen, in denen sie tätig sind.
Die Entwicklungen um Temu zeigen, wie wichtig es ist, dass Online-Marktplätze transparent und regelkonform agieren. Die Untersuchung durch das Bundeskartellamt könnte wegweisend für die zukünftige Regulierung von Online-Handelsplattformen sein und den Schutz der Verbraucher stärken.

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