GRÜNHEIDE / LONDON (IT BOLTWISE) – In der Tesla-Gigafactory Grünheide eskaliert der Konflikt zwischen dem Management und der IG Metall. Kurz vor der Betriebsratswahl äußerte sich Werksleiter André Thierig kritisch über die Gewerkschaft und deren Einfluss auf das Unternehmen. Die Auseinandersetzung wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen Tesla in Deutschland gegenübersteht, insbesondere im Hinblick auf gewerkschaftliche Organisierung und Arbeitnehmerrechte.

In der Tesla-Gigafactory in Grünheide brodelt es: Kurz vor der Betriebsratswahl hat der Deutschlandchef von Tesla, André Thierig, in einer Betriebsversammlung deutliche Kritik an der IG Metall geübt. Diese Gewerkschaft, die als größte Industriegewerkschaft Deutschlands gilt, steht im Zentrum eines Konflikts, der die Belegschaft spaltet. Thierig forderte die Mitarbeiter auf, sich vor der Wahl genau zu informieren und die Konsequenzen einer Unterstützung der IG Metall abzuwägen.
Besonders scharf fiel Thierigs Kritik an der IG-Metall-Chefin Christiane Benner aus. Er bezog sich auf ein Interview, in dem Benner die unzureichende Ladeinfrastruktur für Elektromobilität kritisierte. Thierig interpretierte dies als grundsätzliche Zweifel an der Elektromobilität, obwohl Benner betont hatte, dass die Zukunft elektrisch sei. Diese Verzerrung des Kontexts sorgte für Unmut unter den Mitarbeitern, die Thierigs Darstellung als verfälscht empfanden.
Auch die Frage der Tarifverträge wurde von Thierig infrage gestellt. Während Benner argumentierte, dass Tarifverträge die Produktivität der Autoindustrie gesteigert hätten, verwies Thierig auf den Stellenabbau in der Branche. Tesla hingegen plane keine Entlassungen und fahre die Produktion hoch, obwohl die EU-Neuzulassungen des Unternehmens in den ersten acht Monaten 2025 um 43 Prozent eingebrochen sind.
Arbeitsrechtler wie Gregor Thüsing von der Universität Bonn sehen Thierigs Vorgehen kritisch. Das Betriebsverfassungsgesetz verbietet es, Betriebsratswahlen durch Vor- oder Nachteile zu beeinflussen. Der Versuch, die Wahl zu beeinflussen, sei strafbar, so Thüsing. Trotz der Kontroversen gewann die IG-Metall-Liste bei der Betriebsratswahl 2024 die meisten Mandate, während managementnahe Gruppierungen gemeinsam mehr Sitze erhielten.
Der Konflikt zwischen Tesla und den Gewerkschaften ist nicht neu. Konzernchef Elon Musk lehnt gewerkschaftliche Organisierung grundsätzlich ab, was in Deutschland immer wieder zu Spannungen führt. Die Auseinandersetzung in Grünheide zeigt, wie schwierig es für Tesla ist, sich in einem stark gewerkschaftlich geprägten Umfeld zu behaupten. Die Zukunft wird zeigen, wie sich das Verhältnis zwischen Tesla und der IG Metall weiterentwickelt und welche Auswirkungen dies auf die Belegschaft und die Produktion haben wird.


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