ISTANBUL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Uber hat einen bedeutenden Schritt zur Erweiterung seiner Marktpräsenz in der Türkei unternommen, indem es eine Mehrheitsbeteiligung an Trendyol Go erworben hat.
Uber hat kürzlich eine strategische Entscheidung getroffen, um seine Marktpräsenz in der Türkei zu stärken. Das Unternehmen hat eine 85-prozentige Mehrheitsbeteiligung an Trendyol Go, einem in Istanbul ansässigen Online-Lieferdienst für Mahlzeiten und Lebensmittel, für etwa 700 Millionen US-Dollar in bar erworben. Diese Übernahme verschafft Uber einen sofortigen Marktzugang für Uber Eats in der Türkei, wo das Unternehmen bisher nur seinen Fahrdienst angeboten hat.
Die Ankündigung der Übernahme erfolgte einen Tag vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen von Uber. Angesichts der Prognosen, dass die Verbraucherausgaben im Jahr 2025 aufgrund von Handelszöllen sinken könnten, suchen Investoren nach Anzeichen dafür, dass Uber weiterhin Wachstumschancen hat. Dies ist besonders wichtig, nachdem Uber kürzlich sein 950-Millionen-Dollar-Angebot für das Foodpanda-Geschäft von Delivery Hero in Taiwan zurückgezogen hat.
Trendyol Go ist der Lebensmittellieferdienst der Trendyol Group, einer E-Commerce-Plattform für Mode und Einzelhandel, die mehrheitlich von Alibaba gehalten wird. Laut Unternehmensangaben wurden im Jahr 2024 über 200 Millionen Bestellungen abgewickelt, was einem Bruttoumsatz von 2 Milliarden US-Dollar entspricht – ein Anstieg von 50 % im Vergleich zum Vorjahr. Auf der Plattform sind über 90.000 Restaurants und 19.000 Kuriere aktiv.
Die Übernahme soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 abgeschlossen werden. Nach Abschluss der Transaktion können Nutzer weiterhin die Trendyol Go-App verwenden, während Uber plant, in den kommenden Jahren wichtige Funktionen von Uber Eats zu integrieren.
Diese Akquisition erfolgt zu einer Zeit, in der Uber auf dem Heimatmarkt in den USA mit starkem Wettbewerb durch DoorDash zu kämpfen hat. Im Februar reichte Uber eine Klage gegen DoorDash ein und warf dem Unternehmen wettbewerbswidriges Verhalten vor. DoorDash hat die Gerichte aufgefordert, die Klage abzuweisen.
Interessanterweise hat DoorDash kürzlich zwei bedeutende Übernahmen angekündigt, um seine Präsenz in Europa auszubauen: Deliveroo in Großbritannien für 3,86 Milliarden US-Dollar und SevenRooms für 1,2 Milliarden US-Dollar. Diese Entwicklungen zeigen, wie dynamisch und wettbewerbsintensiv der Markt für Lebensmittellieferungen derzeit ist.
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