UK Supreme Court erleichtert Banken durch Aufhebung des Urteils zu Autokreditprovisionen

LONDON (IT BOLTWISE) – In einer bedeutenden Entscheidung hat der Oberste Gerichtshof des Vereinigten Königreichs ein wegweisendes Urteil zu Autokreditprovisionen aufgehoben, was die Sorgen der Banken über ein potenziell kostspieliges Entschädigungsschema erheblich lindert.

Der Oberste Gerichtshof des Vereinigten Königreichs hat ein Urteil aufgehoben, das die Finanzbranche in Aufruhr versetzt hatte. Ursprünglich hatten die Gerichte entschieden, dass Autohändler, die Fahrzeuge verkaufen und die Finanzierung arrangieren, treuhänderische Pflichten gegenüber ihren Kunden haben. Dies hätte bedeutet, dass Banken für die Provisionen verantwortlich gemacht werden könnten, die Händler für die Vermittlung von Krediten erhalten. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, diese Verpflichtung aufzuheben, hat die Aktienkurse britischer Banken steigen lassen, da die Befürchtungen eines milliardenschweren Entschädigungsschemas nun deutlich reduziert sind.

Die ursprüngliche Entscheidung aus dem Jahr 2024 hatte die Branche erschüttert und die Aktien von Unternehmen wie Close Brothers und Lloyds stark belastet. Banken befürchteten, dass die Gesamtkosten für Entschädigungen die teuerste Skandal seit der Zahlungsausfallsicherung (PPI) werden könnten, die zwischen 2011 und 2019 über 40 Milliarden Pfund kostete. Trotz der Aufhebung des Urteils müssen sich die Kreditgeber jedoch weiterhin auf Ansprüche wegen Überladung in einigen Fällen einstellen, wobei das Ausmaß der Gesamtkosten jedoch voraussichtlich deutlich geringer ausfallen wird.

Nach der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs erklärte die Financial Conduct Authority (FCA), dass sie vor der Markteröffnung am Montag bestätigen werde, ob sie ein Entschädigungsschema konsultieren wird. Der Präsident des Obersten Gerichtshofs, Robert Reed, betonte, dass das Berufungsgericht nicht verstanden habe, dass der Händler ein kommerzielles Interesse an der Vereinbarung zwischen einem Kunden und einem Finanzunternehmen habe.

Close Brothers, das zusammen mit dem südafrikanischen FirstRand die Berufung eingelegt hatte, erklärte, dass es das Urteil prüfe und bei Bedarf weitere Ankündigungen machen werde. Das britische Finanzministerium, das erfolglos versucht hatte, in das Berufungsverfahren einzugreifen, erklärte, es werde mit den Regulierungsbehörden und der Industrie zusammenarbeiten, um die Auswirkungen auf Unternehmen und Verbraucher zu verstehen.

Die Finanz- und Leasing-Vereinigung, die Autokreditgeber vertritt, begrüßte das Urteil und fügte hinzu, dass der Sektor eine „solide Investitionsoption“ bleibe. Peter Rothwell, Leiter des Bankwesens bei KPMG UK, erklärte, dass betroffene Kreditgeber weiterhin auf eine bedeutende Kundenentschädigungsübung Anfang nächsten Jahres vorbereitet sein sollten, dies jedoch mit größerem Vertrauen tun können, dass sie sich auf diskretionäre Provisionsvereinbarungen und Fälle konzentrieren wird, in denen ein Verstoß gegen das Verbraucherkreditgesetz aufgrund einer unfairen Beziehung vorliegt.

Während der Oberste Gerichtshof die Feststellungen des Berufungsgerichts, dass die Provisionen in drei verbundenen Fällen einer Bestechung gleichkamen, aufhob, wurde einem Kläger etwas mehr als 1.650 Pfund zugesprochen, weil seine Beziehung zum Kreditgeber unfair war. Reed erklärte jedoch, dass die Nichtoffenlegung oder eine teilweise Offenlegung durch Händler über das Bestehen einer Provision nicht unbedingt die Beziehung zwischen einem Kunden und einem Kreditgeber unfair mache.

Das Urteil des Obersten Gerichtshofs könnte zu weiteren Debatten über das Ausmaß der Haftung der Kreditgeber führen, sagte Caroline Edwards, Partnerin bei der Anwaltskanzlei Travers Smith. „Dies könnte nur das Ende des Anfangs sein, was Ansprüche im Bereich der Autokredite betrifft“, fügte sie hinzu.

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