MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass die ultraschnelle Gedächtniskonsolidierung bei Menschen mit Autismus intakt bleibt.
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Die jüngste Forschung im Bereich der Neurowissenschaften hat gezeigt, dass die ultraschnelle Gedächtniskonsolidierung bei Menschen mit Autismus ebenso effektiv funktioniert wie bei neurotypischen Individuen. Diese Erkenntnis widerspricht der weit verbreiteten Annahme, dass Autismus die Lern- und Gedächtnisprozesse grundlegend verändert. Die Studie, veröffentlicht in Brain Research, untersucht, wie das Gehirn Informationen während kurzer Pausen stabilisiert und verbessert.
Die Forscher wollten verstehen, wie Lern- und Gedächtnisprozesse funktionieren, insbesondere die Mechanismen, die es dem Gehirn ermöglichen, Informationen zu optimieren und zu speichern. Dezső Németh vom Lyon Neuroscience Research Center betont die Bedeutung der Gedächtniskonsolidierung für die Konstruktion von Weltmodellen, die unsere Wahrnehmung der physischen und sozialen Umwelt prägen.
Autismus-Spektrum-Störungen (ASD) sind durch Schwierigkeiten in der sozialen Kommunikation und repetitive Verhaltensweisen gekennzeichnet. Autistische Merkmale wie intensives Interesse an bestimmten Themen oder erhöhte sensorische Empfindlichkeit sind jedoch nicht nur auf Menschen mit einer ASD-Diagnose beschränkt, sondern variieren in der Allgemeinbevölkerung.
Die Gedächtniskonsolidierung verwandelt fragile Kurzzeitgedächtnisse in stabile Langzeiterinnerungen. Traditionell wurde dieser Prozess über längere Zeiträume untersucht, doch die ultraschnelle Konsolidierung konzentriert sich auf Stabilisationsprozesse, die innerhalb von Sekunden oder Minuten stattfinden. Diese schnelle Konsolidierung wird durch neuronale Wiederholungen unterstützt, bei denen das Gehirn kürzlich kodierte Informationen während kurzer Ruhephasen reaktiviert und stärkt.
In zwei Studien untersuchten die Forscher die ultraschnelle Konsolidierung, indem sie “Mikro-Offline-Gewinne” maßen, also Leistungsverbesserungen während kurzer Pausen zwischen Lernblöcken. Die Ergebnisse zeigten, dass sowohl neurotypische Teilnehmer als auch solche mit ASD signifikante Lern- und Gedächtniskonsolidierung aufwiesen, unabhängig von ihrem autistischen Merkmalsgrad.
Diese Erkenntnisse sind nicht nur für die Wissenschaft von Bedeutung, sondern bieten auch eine solide Grundlage für therapeutische Ansätze und Entwicklungsprogramme. Die Forschung unterstreicht die Bedeutung kurzer Pausen während des Lernprozesses, die eine effiziente Gedächtniswiederholung ermöglichen.
Eine Metaanalyse der Daten beider Studien bestätigte das Fehlen signifikanter Gruppenunterschiede, was die Schlussfolgerung unterstützt, dass die ultraschnelle Gedächtniskonsolidierung bei Autismus intakt ist. Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit früheren Forschungen, die intakte statistische Lern- und Gedächtnisfähigkeiten bei Autismus zeigen.
Die langfristige Zielsetzung besteht darin, genau zu verstehen, wann Lernen stattfindet – während der Übungssitzungen oder in den Pausen dazwischen. Verschiedene Persönlichkeitsmerkmale und klinische Bedingungen können diese Lernprozesse beeinflussen. Die zentrale Frage lautet: Welche Faktoren bestimmen, wann wir eher zum Lernen neigen?
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