Uno Platform: Ein umfassender Blick auf das plattformübergreifende GUI-Framework

MONTREAL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Uno Platform hat sich seit ihrer Einführung im Jahr 2018 als bedeutendes plattformübergreifendes GUI-Framework für .NET etabliert. Entwickelt von einem kanadischen Unternehmen mit Sitz in Montreal, bietet Uno eine beeindruckende Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten und unterstützt eine Vielzahl von Betriebssystemen.

Die Uno Platform, ein Open-Source-Projekt unter der Apache-2.0-Lizenz, hat sich als ernstzunehmender Mitbewerber zu Avalonia etabliert. Seit ihrer Gründung im Jahr 2018 hat die Plattform kontinuierlich an Funktionalität gewonnen und bietet Entwicklern die Möglichkeit, Anwendungen auf Windows, Linux, macOS, iOS, Android und in WebAssembly-fähigen Browsern zu betreiben. Diese Vielseitigkeit macht Uno zu einer attraktiven Wahl für Entwickler, die plattformübergreifende Anwendungen erstellen möchten.

Ein wesentlicher Bestandteil von Uno ist die Verwendung der eXtensible Application Markup Language (XAML), die auch in anderen bekannten Frameworks wie der Windows Presentation Foundation (WPF) und der Windows UI Library (WinUI) eingesetzt wird. Die XAML-Syntax in Uno orientiert sich jedoch an WinUI-XAML und bietet SVG-Rendering, was eine flexible Gestaltung von Benutzeroberflächen ermöglicht.

Mit der Veröffentlichung von Uno Platform 6.0 im Mai 2025 wurden bedeutende Neuerungen eingeführt. Entwickler können nun zwischen der Kompatibilität zu UWP mit WinUI 2 und WinUI 3 wählen, wobei Uno die Migration auf WinUI 3 empfiehlt. Diese Version beendet auch das Hosting in einer GTK-Shell, bietet jedoch weiterhin vier Optionen für die Shell auf Windows, darunter WPF und Win32. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit, Self-Contained Apps zu erstellen, die keine vorherige Installation der .NET Runtime erfordern.

Die Uno Platform nutzt die Skia Graphics Library für das Rendering, was eine konsistente Darstellung über verschiedene Plattformen hinweg ermöglicht. Vor Uno 6.0 wurde auf iOS und Android Native Renderer verwendet, die jedoch weiterhin als Optionen verfügbar sind. Im Webbrowser wird XAML nun standardmäßig in Skia gerendert, was zu einer einheitlichen Optik führt, ähnlich wie bei Avalonia.

Die Migration auf die Uno Platform gestaltet sich in der Regel einfach, kann jedoch im Detail Herausforderungen mit sich bringen. So können beispielsweise Windows-spezifische APIs durch plattformspezifische Kompilierung behandelt werden. Die Dokumentation der Uno Platform bietet umfassende Hilfestellungen zur Migration von verschiedenen Frameworks wie WPF, Xamarin.Forms und sogar Silverlight.

Ein bedeutender Vorteil der Uno Platform ist die Möglichkeit, .NET-MAUI-Steuerelemente zu verwenden, was die Flexibilität bei der Entwicklung erhöht. Dies ist besonders nützlich, da der Komponentenmarkt für Uno noch nicht vollständig entwickelt ist. Die Plattform bietet zudem eine Fluent-API-Syntax in C# und verschiedene Erweiterungen als NuGet-Pakete, die Funktionen wie Eingabevalidierung und Authentifizierung unterstützen.

Die aktuelle Version 6.1 der Uno Platform läuft auf .NET 8.0 und 9.0 und bietet Add-Ins für Entwicklungsumgebungen wie Visual Studio und JetBrains Rider. Diese Integration erleichtert Entwicklern die Arbeit erheblich, indem sie Projektvorlagen und Hot Reloading bereitstellt. Ein grafischer Designer, der im Rahmen von Uno Platform Studio verfügbar ist, bietet zusätzliche Unterstützung bei der Gestaltung von Benutzeroberflächen.

Insgesamt zeigt die Uno Platform, dass sie eine ernstzunehmende Alternative zu anderen GUI-Frameworks darstellt. Ihre plattformübergreifende Natur, die Unterstützung durch eine engagierte Community und die kontinuierliche Weiterentwicklung machen sie zu einer attraktiven Option für Entwickler, die auf der Suche nach einem flexiblen und leistungsfähigen Framework sind.

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