Verändertes Kaufverhalten bei ETFs: Anleger setzen auf Qualität

FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Ankündigung von Zöllen auf Stahl und Aluminium durch die Trump-Administration hat die Aktienmärkte nicht aus der Ruhe gebracht. Dennoch zeigt sich ein verändertes Kaufverhalten bei ETFs, wie aktuelle Berichte von der Börse Frankfurt zeigen.

Die Aktienmärkte bleiben trotz der jüngsten Ankündigung von Zöllen auf Stahl und Aluminium durch die Trump-Administration stabil. An der Börse Frankfurt berichten ETF-Händler von einem anhaltenden Kaufinteresse, jedoch auch von vermehrten Gewinnmitnahmen. Ivo Orlemann von der ICF Bank erklärt, dass global diversifizierte Indexfonds wie der Invesco MSCI World weiterhin gefragt sind. Besonders der SPDR S&P 500 Spider wird aufgrund seiner attraktiven Kostenstruktur häufig gekauft.

Ein bemerkenswerter Trend ist der Favoritenwechsel bei US-Indexfonds. Holger Heinrich von der Baader Bank AG beobachtet, dass große Indizes wie der iShares S&P 500 ESG EUR Hedged und der Xtrackers MSCI USA ESG vermehrt verkauft werden. Stattdessen investieren Anleger in spezialisierte ETFs wie den WisdomTree US Quality Growth, der Aktien mit Qualitäts- und Wachstumsmerkmalen umfasst.

Auch in Europa zeigt sich ein ähnliches Bild. Große Indizes wie der Amundi MSCI Europe II werden eher verkauft, während spezialisierte Fonds wie der Amundi IBEX 35 und der Xtrackers MSCI Nordic auf Kaufinteresse stoßen. Frank Mohr von der Société Générale berichtet von kräftigen Käufen des iShares MSCI EMU ESG Enhanced.

Im Technologiesektor bleibt das Interesse an Branchen-ETFs hoch, jedoch mit einer zunehmenden Tendenz zu Gewinnmitnahmen. Besonders der Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data und der Invesco US Technology Sector sind betroffen. Gleichzeitig rücken andere Branchen wie Verteidigung und Cyber-Sicherheit stärker in den Fokus der Anleger.

Im Anleihesegment sind Overnight-Tracker weiterhin gefragt, während US-Anleihen, sowohl kurz- als auch mittelfristige, vermehrt verkauft werden. Dies spiegelt eine allgemeine Zurückhaltung wider, die möglicherweise durch die Unsicherheiten auf den globalen Märkten verstärkt wird.

Insgesamt zeigt sich, dass Anleger zunehmend selektiver vorgehen und nicht mehr alles blind kaufen. Die Nachfrage nach Qualität und spezialisierter Diversifikation nimmt zu, was auf ein reiferes und bewussteres Investitionsverhalten hindeutet.

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