Vermont State University erweitert Pflegeprogramm auf Kosten der Bibliothek

VERMONT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Vermont State University in Johnson hat kürzlich eine bedeutende Umstrukturierung ihrer Campusressourcen angekündigt, um der wachsenden Nachfrage nach Pflegeausbildungen gerecht zu werden.

Die Vermont State University in Johnson hat beschlossen, die zweite Etage ihrer Bibliothek in Labore und Simulationsräume für ihr expandierendes Pflegeprogramm umzuwandeln. Diese Entscheidung folgt auf die zunehmende Nachfrage nach Pflegekräften in der Region Lamoille County und soll die Ausbildungskapazitäten der Universität erheblich erweitern. Die Materialien, die zuvor auf der zweiten Etage untergebracht waren, wurden auf die erste und dritte Etage verlagert, um Platz für die neuen Einrichtungen zu schaffen.

Provost Nolan Atkins betonte, dass die Erweiterung des Pflegeprogramms nicht nur die Ausbildungskapazitäten erhöhen, sondern auch einen positiven Beitrag zur Gesundheitsversorgung in der Region leisten wird. Die Universität plant, ein gestuftes Pflegeprogramm anzubieten, das von praktischen Pflegezertifikaten bis hin zu Masterabschlüssen reicht. Diese Initiative ist Teil einer umfassenderen Umstrukturierung der Vermont State Colleges, die vor fünf Jahren aufgrund finanzieller Schwierigkeiten in die Diskussion geriet.

Die Entscheidung, die Bibliotheksfläche für das Pflegeprogramm zu nutzen, war nicht unumstritten. Anfang 2023 gab es erhebliche öffentliche Debatten über die Zukunft der Universitätsbibliotheken, als der damalige Kanzler Parwinder Grewal eine Kostenreduktionsmaßnahme vorschlug, die die Schließung mehrerer Bibliotheken vorsah. Nach starkem Widerstand von Studierenden und der Öffentlichkeit wurde dieser Plan jedoch zurückgezogen, und Grewal trat zurück.

Die Bibliotheksdirektorin Alejandra Naan erklärte, dass die Umstrukturierung der Bibliotheksräume letztlich der gesamten Universität zugutekommen werde. Sie betonte, dass Pflegekräfte häufig engagierte Bibliotheksnutzer sind, was der Bibliothek neue Impulse verleihen könnte. Die Umstrukturierung der Bibliothek erfolgt auch im Rahmen eines Nachholprozesses, da pandemiebedingte Schließungen die regelmäßige Aktualisierung der Bestände verzögert hatten.

Die Universität hat zudem begonnen, ungenutzte Gebäude auf ihrem Campus zu bewerten und mit lokalen Gemeinden zusammenzuarbeiten, um neue Nutzungsmöglichkeiten zu finden. Ein Beispiel hierfür ist die Umwandlung von McClelland Hall in bezahlbaren Wohnraum für Senioren, finanziert durch zuvor zugewiesene Bundesmittel. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenderen Strategie, um die Universität zukunftsfähig zu machen und den Bedürfnissen der Gemeinschaft besser gerecht zu werden.

Die Entscheidung, die Bibliotheksfläche für das Pflegeprogramm zu nutzen, zeigt, wie sich die Prioritäten der Universität verschieben, um auf die sich ändernden Anforderungen des Arbeitsmarktes zu reagieren. Mit einem Anstieg der Einschreibungen um 15 % und einem besonderen Interesse am Pflegeprogramm ist die Universität auf einem guten Weg, ihre Rolle als wichtiger Bildungsanbieter in der Region zu festigen.

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