CAMBRIDGE / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der Universität Cambridge zeigt, dass das aktive Auseinandersetzen mit künstlerischer Schönheit das abstrakte Denken fördert und psychologische Distanzierung ermöglicht.
Die Auseinandersetzung mit Kunst hat seit jeher Philosophen und Wissenschaftler fasziniert. Eine aktuelle Studie der Universität Cambridge liefert nun empirische Belege dafür, dass das bewusste Betrachten von Kunstwerken nicht nur das ästhetische Empfinden, sondern auch das abstrakte Denken fördert. Teilnehmer, die sich intensiv mit der Schönheit von Keramikkunstwerken auseinandersetzten, erzielten signifikant höhere Ergebnisse in kognitiven Tests, die abstraktes Denken messen, als jene, die lediglich Objekte mit Zeichnungen verglichen.
Diese Untersuchung, die in der renommierten Fachzeitschrift Empirical Studies of the Arts veröffentlicht wurde, hebt hervor, dass das Erleben von Kunst nicht nur eine angenehme Freizeitbeschäftigung ist, sondern auch tiefgreifende Auswirkungen auf unsere kognitive Verarbeitung haben kann. Die Teilnehmer berichteten von stärkeren transformativen Gefühlen wie Inspiration und Erleuchtung, jedoch nicht von einem Anstieg des Glücksgefühls. Dies unterstützt die philosophische Idee, dass Schönheit die Kraft hat, unser Denken zu erheben und unsere mentale Perspektive zu verändern.
Die Forscher der Universität Cambridge nutzten die moderne Kunstgalerie Kettle’s Yard als „lebendes Labor“, um die kognitiven Effekte des bloßen Betrachtens von Kunst im Vergleich zur aktiven Bewertung ihrer Schönheit zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass Teilnehmer, die sich auf die Schönheit der ausgestellten Keramiken konzentrierten, eher in der Lage waren, über das Hier und Jetzt hinauszudenken und sich erleuchtet oder bewegt zu fühlen.
Interessanterweise berichteten die Teilnehmer der „Schönheitsgruppe“ von einem durchschnittlich 23% höheren Maß an transformativen und selbsttranszendenten Gefühlen als die Kontrollgruppe. Dies deutet darauf hin, dass die Auseinandersetzung mit Schönheit das abstrakte Denken beeinflusst, ohne das allgemeine Glücksempfinden zu steigern. Die Studie ist Teil eines größeren Projekts, das von der Templeton Religion Trust unterstützt wird und untersucht, ob Kunst zur menschlichen Entfaltung und positiven Werten beitragen kann.
In einer Welt, in der Menschen zunehmend an ihre Geräte gebunden sind und oft in sehr konkreten Begriffen denken, bietet das Bewundern der Schönheit von Kunstwerken eine Möglichkeit, die abstrakten kognitiven Prozesse zu aktivieren, die in einer Welt der Bildschirme und Smartphones zunehmend verloren gehen. Die Ergebnisse dieser Studie könnten weitreichende Implikationen für die Gestaltung von Kunst- und Kulturprogrammen haben, die darauf abzielen, das kognitive und emotionale Wohlbefinden zu fördern.
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