LONDON (IT BOLTWISE) – Die vertikale Landwirtschaft, einst als zukunftsweisende Lösung für die Nahrungsmittelproduktion gefeiert, steht vor erheblichen Herausforderungen. Jüngstes Beispiel ist das Londoner Startup Vertical Future, das nach erheblichen Verlusten zum Verkauf steht.

Die vertikale Landwirtschaft, die in den letzten Jahren als innovative Methode zur Nahrungsmittelproduktion in urbanen Gebieten galt, sieht sich zunehmend mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert. Vertical Future, ein in London ansässiges Startup, das sich auf den Anbau von Mikrokulturen in kontrollierten Innenräumen spezialisiert hat, ist das jüngste Opfer dieser Entwicklung. Das Unternehmen meldete für das Jahr 2024 Verluste von über 10 Millionen Pfund, nachdem der Umsatz von 6,7 Millionen Pfund auf lediglich 692.000 Pfund gesunken war.
Vertical Future wurde 2016 gegründet und konnte in seiner bisherigen Laufbahn insgesamt 37 Millionen Pfund von Investoren wie SFC Capital und Pula Investments einsammeln. Ursprünglich plante das Unternehmen, durch eine Kapitalerhöhung von 60 Millionen Pfund seine Systeme zu skalieren und so die Kosten durch Skaleneffekte zu senken. Doch die steigenden Energiepreise, die für den Betrieb der Indoor-Farmen notwendig sind, haben die wirtschaftlichen Aussichten erheblich getrübt.
Vertikale Farmen bieten theoretisch den Vorteil, dass sie den Einsatz von Pestiziden reduzieren und die Produktion näher an den Endverbraucher bringen können. Doch die Realität sieht anders aus: Die hohen Betriebskosten und die teureren Produkte im Vergleich zu herkömmlich angebauten Lebensmitteln haben die Nachfrage gedämpft. Hinzu kommen die gestiegenen Zinsen, die die Kaufkraft der Verbraucher weiter einschränken.
In Europa sind bereits mindestens 15 Unternehmen aus der vertikalen Landwirtschaft in die Insolvenz gegangen. Besonders auffällig ist der Fall von Infarm, dem am besten finanzierten Startup der Branche, das in seinen wichtigsten europäischen Märkten insolvent wurde. Auch kleinere Unternehmen wie das französische Agricool und das britische The Jones Company mussten Insolvenz anmelden.
Die Zukunft der vertikalen Landwirtschaft bleibt ungewiss. Während einige Experten weiterhin an das Potenzial dieser Technologie glauben, sind andere skeptisch, ob sich das Geschäftsmodell unter den aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen durchsetzen kann. Die Branche steht vor der Herausforderung, ihre Kostenstruktur zu optimieren und gleichzeitig die Attraktivität ihrer Produkte für die Verbraucher zu erhöhen.
Für Vertical Future und andere Unternehmen der Branche wird es entscheidend sein, innovative Lösungen zu entwickeln, um die Betriebskosten zu senken und die Effizienz der Produktion zu steigern. Nur so kann die vertikale Landwirtschaft langfristig eine tragfähige Alternative zur traditionellen Landwirtschaft darstellen.

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