LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue psychologische Studie zeigt, dass Menschen zwei unterschiedliche Arten von narzisstischen Gesichtern im Kopf haben: eines, das auf Selbstsucht basiert, und ein anderes, das Eitelkeit widerspiegelt. Während beide negativ wahrgenommen werden, wird die eitle Version als kompetenter und attraktiver angesehen, insbesondere von Menschen mit höheren narzisstischen Zügen.

In der modernen Psychologie wird das Thema Narzissmus zunehmend diskutiert, sei es in Selbsthilfebüchern oder in sozialen Medien. Eine neue Studie hat nun herausgefunden, dass Menschen zwei unterschiedliche Arten von narzisstischen Gesichtern im Kopf haben: eines, das auf Selbstsucht basiert, und ein anderes, das Eitelkeit widerspiegelt. Diese Forschung, veröffentlicht im Personality and Social Psychology Bulletin, zeigt, dass beide Gesichter negativ wahrgenommen werden, jedoch die eitle Version als kompetenter und attraktiver gilt, besonders bei Menschen mit höheren narzisstischen Zügen.
Die Forscher um Sarah Smith von der Cardiff University wollten herausfinden, wie Menschen sich narzisstische Individuen auf Gesichtsebene vorstellen und wie diese visuellen Darstellungen soziale Urteile beeinflussen. Sie verwendeten eine innovative Technik namens Reverse Correlation, um Gesichtsbilder direkt aus den Köpfen der Teilnehmer zu generieren. Dabei wurde ein neutrales Basisgesicht mit einem zufälligen Muster visueller Störungen überlagert, um die mentalen Repräsentationen der Teilnehmer zu erfassen.
In einem Experiment erhielten die Teilnehmer eine Definition von Narzissmus, die Selbstsucht betonte. Die resultierenden Bilder zeigten, dass das selbstsüchtige narzisstische Gesicht als weniger warmherzig, freundlich und moralisch wahrgenommen wurde. Es wurde auch als politisch konservativer und maskuliner angesehen, jedoch mit geringem Selbstwertgefühl. Interessanterweise gab es keinen Zusammenhang zwischen den eigenen narzisstischen Zügen der Bewerter und einer positiveren Bewertung dieses Gesichtes.
Ein weiteres Experiment konzentrierte sich auf Eitelkeit als Definition von Narzissmus. Hier wurde das eitle narzisstische Gesicht als kompetenter und extravertierter wahrgenommen, was darauf hindeutet, dass Eitelkeit in der Vorstellung von Narzissmus einige sozial geschätzte Eigenschaften wie Durchsetzungsvermögen und Kompetenz mit sich bringt. Personen mit höheren narzisstischen Zügen fühlten sich diesem Gesicht ähnlicher und bewerteten es positiver.
Diese Studien bieten einen neuen Einblick in die öffentliche Vorstellung von Narzissmus und zeigen, dass visuelle Repräsentationen nicht einheitlich sind, sondern je nach Assoziation mit Selbstsucht oder Eitelkeit variieren. Die Ergebnisse tragen auch zum Verständnis der sogenannten „narzisstischen Toleranz“ bei, bei der narzisstische Menschen andere Narzissten positiver wahrnehmen. Diese Toleranz scheint durch Eitelkeit ausgelöst zu werden, die ein Gefühl der Ähnlichkeit zwischen Beobachter und Beurteiltem aktiviert.

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