OXFORD / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine umfassende Analyse von über 50 Jahren Forschung zeigt, dass die physische Attraktivität von Dienstleistern zwar einen moderat positiven Einfluss auf Kundenbewertungen hat, dieser “Schönheitsbonus” jedoch inkonsistent ist und manchmal sogar negative Folgen haben kann. Die Studie, die Daten aus Dutzenden früherer Untersuchungen zusammenfasst, legt nahe, dass der weit verbreitete Glaube an einen universellen Vorteil für attraktive Mitarbeiter eine Vereinfachung ist.

Eine neue umfassende Analyse von über 50 Jahren Forschung zeigt, dass die physische Attraktivität von Dienstleistern zwar einen moderat positiven Einfluss auf Kundenbewertungen hat, dieser “Schönheitsbonus” jedoch inkonsistent ist und manchmal sogar negative Folgen haben kann. Die Studie, die Daten aus Dutzenden früherer Untersuchungen zusammenfasst, legt nahe, dass der weit verbreitete Glaube an einen universellen Vorteil für attraktive Mitarbeiter eine Vereinfachung ist.
Die Untersuchung wurde von den Forschern Goldar Lenjeu Chefor von der University of Mississippi und Ellis Chefor von der Kennesaw State University durchgeführt. Sie begannen das Projekt, um langjährige Widersprüche in der Forschung darüber zu klären, wie das Erscheinungsbild eines Dienstleistungsmitarbeiters die Wahrnehmungen und Verhaltensweisen der Kunden beeinflusst. Während einige Studien gezeigt haben, dass attraktive Mitarbeiter zu höheren Umsätzen und besseren Bewertungen führen, haben andere keinen oder sogar einen negativen Effekt festgestellt, insbesondere wenn eine Dienstleistungsinteraktion schiefgeht.
Die Forscher verwendeten eine Methode namens Meta-Analyse, die die Ergebnisse vieler unabhängiger Studien statistisch kombiniert. Sie sammelten 54 Artikel, die zwischen 1971 und 2023 veröffentlicht wurden und 65 unabhängige Stichproben mit insgesamt mehr als 41.000 Teilnehmern umfassten. Diese große Datenmenge ermöglichte es ihnen, einen durchschnittlichen Gesamteffekt der physischen Attraktivität zu berechnen und die Faktoren zu untersuchen, die ihren Einfluss verändern könnten.
Die Analyse bestätigte zunächst, dass es im Durchschnitt eine positive Beziehung zwischen der physischen Attraktivität eines Dienstleisters und positiven Serviceergebnissen gibt. Die Variabilität dieses Effekts war jedoch erheblich. Die Ergebnisse zeigten, dass der Effekt in zukünftigen Studien von leicht negativ bis moderat positiv reichen könnte, was darauf hindeutet, dass der Schönheitsbonus keine universelle Regel ist. Die Ergebnisse legen nahe, dass der Kontext eine bedeutende Rolle dabei spielt, ob das Erscheinungsbild eines Mitarbeiters das Kundenerlebnis verbessert oder verschlechtert.
Ein wichtiger Teil der Studie untersuchte die Mechanismen hinter dem Schönheitsbonus. Die Ergebnisse zeigten, dass physische Attraktivität nicht direkt in bessere Ergebnisse übersetzt wird. Stattdessen wirkt sie durch die sozialen Wahrnehmungen des Kunden. Kunden neigen dazu, attraktive Personen automatisch als kompetenter, vertrauenswürdiger und sympathischer zu beurteilen. Diese positiven Urteile führen dann zu höheren Bewertungen der Servicequalität und Zufriedenheit.
Die Analyse zeigte, dass physische Attraktivität den stärksten Einfluss auf die kognitiven und emotionalen Reaktionen der Kunden hatte. Attraktive Mitarbeiter wurden eher in einem positiven Licht gesehen, erhielten höhere Zufriedenheitsbewertungen und erzeugten positive Gefühle. Der Zusammenhang mit dem tatsächlichen Kundenverhalten war schwächer. Während Attraktivität mit erhöhter Kundenloyalität und Engagement verbunden war, hatte sie keinen signifikanten Einfluss auf die Verkaufsleistung oder die Bereitschaft eines Kunden, den Service anderen weiterzuempfehlen.

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