TOKIO / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Japan beleuchtet, wie visuelle Eindrücke unsere Wahrnehmung von Musik beeinflussen können. Die Forschung zeigt, dass die sogenannte ‘Sight-over-Sound’-Effekt, bei dem visuelle Reize die auditive Wahrnehmung überlagern, stark von der musikalischen Erfahrung des Zuhörers abhängt.
Die Annahme, dass Musik primär ein auditives Erlebnis ist, wird durch eine neue Studie der Keio University in Japan in Frage gestellt. Diese Forschung untersucht den ‘Sight-over-Sound’-Effekt, bei dem visuelle Eindrücke die musikalische Bewertung stärker beeinflussen als der Klang selbst. Interessanterweise zeigt die Studie, dass dieser Effekt stark von der musikalischen Erfahrung des Zuhörers abhängt.
In den Experimenten, die mit Aufnahmen von japanischen Brass-Band-Wettbewerben durchgeführt wurden, zeigte sich, dass Musiker ohne spezifische Brass-Band-Erfahrung stärker von visuellen Eindrücken beeinflusst wurden. Diese Gruppe konnte Gewinner besser anhand von visuellen Informationen identifizieren als durch den Klang allein. Im Gegensatz dazu waren Brass-Band-Musiker in der Lage, präzisere Urteile allein auf Basis des Klangs zu fällen.
Die Studie, die von Associate Professor Shinya Fujii geleitet wurde, hebt hervor, dass die Expertise in einem bestimmten musikalischen Genre die Gewichtung sensorischer Informationen während der Bewertung beeinflusst. Dies hat weitreichende Implikationen für die Musikpädagogik und die Bewertung von Musikwettbewerben, da es zeigt, dass visuelle Dominanz durch gezielte auditive Schulung gemindert werden kann.
Ein bemerkenswerter Aspekt der Studie ist die methodische Strenge, mit der die Experimente durchgeführt wurden. Durch die Kontrolle der Aufnahmequalität und der Kamerawinkel konnte der Einfluss visueller Dominanz minimiert werden. Dies unterstreicht die Bedeutung einer sorgfältigen Methodik in zukünftigen Studien zur multisensorischen Integration.
Die Ergebnisse der Studie sind nicht nur für die Musikpädagogik relevant, sondern auch für die soziale Psychologie und die kognitive Wissenschaft. Sie zeigen, dass Fachwissen in einem bestimmten Bereich die Gewichtung sensorischer Eingaben verändern kann. Dies könnte auch auf andere Bereiche übertragen werden, in denen multisensorische Integration eine Rolle spielt.
Dr. Fujii und sein Team hoffen, dass ihre Forschung dazu beitragen kann, die Musikpädagogik zu verbessern und Musikwettbewerbe fairer zu gestalten. Die Erkenntnisse könnten auch in anderen Bereichen Anwendung finden, in denen die visuelle Wahrnehmung eine Rolle spielt, wie zum Beispiel in der Werbung oder im Design.
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