MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine über 100 Jahre alte Entdeckung könnte der Schlüssel zur Behandlung von Nervenschmerzen bei Diabetes sein. Forscher der University of Texas in Dallas haben in einer neuen Studie die Bedeutung der sogenannten Nageotte-Knötchen für die diabetische Neuropathie hervorgehoben.

Die Entdeckung der Nageotte-Knötchen, einer wenig bekannten zellulären Struktur, könnte die Behandlung von diabetischen Nervenschmerzen revolutionieren. Diese Knötchen, die erstmals vor über einem Jahrhundert beschrieben wurden, bestehen aus zerfallenen sensorischen Neuronen und Stützzellen und wurden in großer Zahl in den sensorischen Ganglien von diabetischen Organspendern gefunden. Die aktuelle Forschung zeigt, dass diese Strukturen nicht nur ein Signal für den Nervenzellabbau sind, sondern auch Schmerzen verursachen können, indem sie abnormale, schmerzempfindliche Axone sprießen lassen.

Die Studie, die in Nature Communications veröffentlicht wurde, legt nahe, dass der Fokus der Behandlung von diabetischen Nervenschmerzen auf den frühen Schutz der Nerven gelegt werden sollte, bevor sich diese Knötchen bilden. Laut Dr. Ted Price, einem der Hauptautoren der Studie, zeigt die Forschung, dass die Neurodegeneration im dorsalen Wurzelganglion ein kritischer Aspekt der Krankheit ist, der eine neue und dringende Betrachtung des Krankheitsverlaufs erfordert.

Diabetische Neuropathie betrifft etwa 11 Millionen Menschen in den USA und ist eine der häufigsten Formen neuropathischer Schmerzen. Sie äußert sich typischerweise in den Extremitäten und verursacht scharfe, stechende Schmerzen. Die Entdeckung der Nageotte-Knötchen könnte neue Wege für die Entwicklung von Behandlungsoptionen eröffnen, insbesondere da die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten begrenzt sind und bei unzureichender Diabeteskontrolle sogar Amputationen erforderlich sein können.

Die Forscher von der University of Texas in Dallas haben in Zusammenarbeit mit der Southwest Transplant Alliance menschliche dorsale Wurzelganglien kartiert, um die Mechanismen menschlicher Schmerzen besser zu verstehen. Stephanie Shiers, eine der Mitautoren, fand eine Fülle dieser Knötchen in den Ganglien von Organspendern mit Diabetes. Diese Entdeckung könnte ein wichtiger Hinweis darauf sein, wie Behandlungsoptionen entwickelt werden können, um die Bildung dieser Knötchen zu verhindern.

Die Nageotte-Knötchen bestehen hauptsächlich aus Satellitenglia und nicht-myelinisierten Schwann-Zellen. Sie sind mit sprießenden Axonen von sensorischen Neuronen durchsetzt, die als schmerzempfindliche Fasern fungieren. Diese einzigartige Pathologie wurde bisher noch nie beim Menschen beschrieben und könnte unser grundlegendes Verständnis von sensorischen Neuronen verändern.

Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass spontane Aktivität in diesen Fasern die Ursache für diabetische Neuropathie sein könnte. Die Forscher fanden auch bei Spendern mit anderen neuropathischen Erkrankungen, die nicht diabetesbedingt waren, eine Fülle von Nageotte-Knötchen in den dorsalen Wurzelganglien. Diese Erkenntnisse könnten zu neuen therapeutischen Ansätzen führen, die auf den Schutz sensorischer Neuronen und das Schmerzmanagement abzielen.

Die Studie wurde durch Fördermittel des National Institute of Neurological Disorders and Stroke unterstützt und könnte die Art und Weise, wie wir über die Behandlung von neuropathischen Schmerzen denken, grundlegend verändern. Die Forscher betonen die Bedeutung der frühen Neuroprotektion, um die Bildung von Nageotte-Knötchen zu verhindern und so das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

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Nageotte-Knötchen: Ein neuer Ansatz zur Behandlung diabetischer Nervenschmerzen
Nageotte-Knötchen: Ein neuer Ansatz zur Behandlung diabetischer Nervenschmerzen (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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