MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Wissenschaftler haben bedeutende Fortschritte in der Erforschung psychiatrischer Störungen gemacht, indem sie gemeinsame genetische Signaturen identifizierten, die über verschiedene Erkrankungen hinweg auftreten.
In einer wegweisenden Studie haben Forscher des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie, Helmholtz München und der Universität Sydney gemeinsame biologische Mechanismen in großen psychiatrischen Störungen aufgedeckt. Durch die Analyse von postmortalen Gehirnproben aus dem dorsolateralen präfrontalen Kortex konnten sie genetische Signaturen identifizieren, die über mehrere Erkrankungen hinweg auftreten. Diese Region des Gehirns ist für das Denken und die Emotionen verantwortlich und häufig in psychiatrische Störungen involviert.
Im Gegensatz zu früheren Studien, die sich auf die Genexpression im Allgemeinen konzentrierten, untersuchten die Forscher die Exon-Ebene, die Bausteine, die die Proteinsynthese beeinflussen. Diese detaillierte Herangehensweise ermöglichte es, Unterschiede in der Genaktivität zu erkennen, die auf der gesamten Genebene nicht sichtbar waren. Die Ergebnisse zeigen, dass Störungen in der Regulation von Stresshormonen, der Dopaminsignalisierung und den circadianen Rhythmen bei mehreren Erkrankungen, einschließlich Schizophrenie, auftreten.
Die Studie hebt hervor, dass die Unterschiede zwischen psychiatrischen Patienten und gesunden Individuen nur auf der Exon-Ebene signifikant waren. Dies deutet darauf hin, dass das Risiko, eine psychiatrische Störung zu entwickeln, nicht nur von den vorhandenen Genen abhängt, sondern auch davon, wie diese Gene exprimiert werden. Janine Knauer-Arloth, Leiterin der Projektgruppe Medizinische Genomik am Max-Planck-Institut für Psychiatrie, erklärt, dass die Exon-Analyse ein entscheidender Schritt war, um die Struktur der Gene besser zu verstehen.
Durch die Integration verschiedener genetischer Daten, einschließlich Variationen einzelner Basenpaare der DNA, seltener genetischer Varianten und polygener Risikoscores, entdeckten die Forscher Störungen in den Wegen, die mit dem circadianen Rhythmus, der Freisetzung des Stresshormons Cortisol und dem Neurotransmitter Dopamin verbunden sind. Diese Ergebnisse zeigen, dass psychiatrische Störungen eine gemeinsame biologische Basis haben.
Langfristig könnte dieses Wissen dazu beitragen, psychiatrische Störungen nicht nur auf der Grundlage von Symptomen, sondern auch auf der Grundlage biologischer Mechanismen zu klassifizieren. Dies stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung präziserer Diagnosen und Behandlungen dar. Die Forschungsergebnisse könnten die Art und Weise, wie psychiatrische Erkrankungen diagnostiziert und behandelt werden, grundlegend verändern.
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