BOSTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein seltener Fall einer parasitären Infektion nach einer Nierentransplantation hat die medizinische Gemeinschaft alarmiert und zu einer Überprüfung der Screening-Protokolle für Organspenden geführt.
Ein 61-jähriger Mann erlebte nach einer Nierentransplantation einen dramatischen gesundheitlichen Rückschlag. Zwei Monate nach der Operation wurde er mit schweren Symptomen wie Müdigkeit, Übelkeit und Atemnot ins Krankenhaus eingeliefert. Die Ärzte standen vor einem Rätsel, da der Patient unter einer Vielzahl von Medikamenten zur Infektionsprävention stand, die viele mögliche Erreger ausschlossen.
Die Diagnose gestaltete sich schwierig, da der Mann aufgrund seiner immunsuppressiven Therapie anfällig für eine Vielzahl von Infektionen war. Ein auffälliges Merkmal war jedoch der Anstieg der Eosinophilen, einer Art weißer Blutkörperchen, die bei parasitären Infektionen erhöht sein können. Zudem entwickelte der Patient einen rötlich-violetten Ausschlag auf dem Bauch, was den Verdacht auf eine weit verbreitete parasitäre Infektion erhärtete.
Die Ärzte vermuteten schließlich eine Infektion mit Strongyloides, einem parasitären Fadenwurm, der vor allem in tropischen Regionen vorkommt. Diese Infektion kann bei immungeschwächten Personen zu einem lebensbedrohlichen Hyperinfektionssyndrom führen. Eine Untersuchung ergab, dass der Organspender aus der Karibik stammte, wo dieser Parasit verbreitet ist, und nicht auf die Infektion getestet worden war.
Die Behandlung einer so weit verbreiteten Wurminfektion ist herausfordernd, da das übliche Entwurmungsmittel Ivermectin bei gastrointestinalen Problemen, wie sie der Patient hatte, nicht optimal aufgenommen wird. Die Ärzte erhielten eine Sondergenehmigung, um das Medikament subkutan zu verabreichen, eine Methode, die normalerweise nur in der Tiermedizin verwendet wird.
Am Ende erholten sich sowohl der Patient als auch der Empfänger der anderen Niere des Spenders. Dieser Fall hat die medizinische Gemeinschaft dazu veranlasst, die Screening-Protokolle für Organspenden zu überdenken. Laut einem Bericht des Organ Procurement and Transplantation Network aus dem Jahr 2021 liegt das Risiko, ein infiziertes Organ zu erhalten, bei 0,14 Prozent. Dennoch entfielen 42 Prozent der wenigen Fälle von Parasitenübertragungen auf Strongyloides.
Im Jahr 2023 hat die United Network for Organ Sharing ihre Richtlinien aktualisiert, um ein universelles Screening auf Strongyloides zu empfehlen. Diese Anpassung soll sicherstellen, dass solche tragischen Vorfälle in Zukunft vermieden werden können und die Sicherheit von Organtransplantationen weiter erhöht wird.
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