Steigende Energiekosten in den USA: Auswirkungen auf rote Staaten

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Energiepreise in den USA stehen vor einem deutlichen Anstieg, insbesondere in den Staaten, die bei der letzten Wahl für Donald Trump gestimmt haben.

Die Energiepreise in den USA stehen vor einem deutlichen Anstieg, insbesondere in den Staaten, die bei der letzten Wahl für Donald Trump gestimmt haben. Dies ist das Ergebnis eines neuen Gesetzes, das die Unterstützung für erneuerbare Energien drastisch kürzt. Während die Sommerhitze das Land erfasst, werden die steigenden Energiekosten für viele Haushalte zu einer erheblichen Belastung. Das von den Republikanern im Kongress verabschiedete und von Trump unterzeichnete Gesetz, das als “großartiges Gesetz” bezeichnet wurde, wird die Strompreise bis 2035 um bis zu 18 % erhöhen, so eine Analyse von Energy Innovation, einem Thinktank für Energie- und Klimapolitik.

Besonders betroffen sind Staaten wie Missouri, Kentucky und Texas, die traditionell republikanisch wählen. Diese Regionen werden die höchsten Kostensteigerungen verzeichnen, was die ohnehin schon angespannte finanzielle Lage vieler Haushalte weiter verschärfen wird. Trump hatte im Wahlkampf versprochen, die Energiepreise zu senken und die Inflation zu bekämpfen. In der Praxis hat seine Regierung jedoch fossile Brennstoffe gefördert und Anreize für saubere Energieprojekte gestrichen.

Die Abschaffung von Steuervergünstigungen für erneuerbare Energien wird die Entwicklung von Wind- und Solarprojekten behindern, die derzeit oft günstiger sind als Gas oder Kohle. Dies zwingt Versorgungsunternehmen dazu, auf ineffiziente Gaskraftwerke zurückzugreifen, was die Kosten weiter in die Höhe treibt. “Die Nachfrage nach Strom steigt, und ohne erneuerbare Energien können wir diese nicht decken”, erklärt Dan O’Brien, Senior Analyst bei Energy Innovation.

Umweltgruppen kritisieren das Gesetz scharf. Lena Moffitt von Evergreen Action bezeichnete es als “eine der katastrophalsten Gesetzgebungen einer Generation”. Die steigenden Strompreise belasten bereits jetzt viele Haushalte, die Schwierigkeiten haben, ihre Rechnungen zu bezahlen. Rund 34 Millionen Haushalte in den USA berichteten 2020 über Probleme bei der Begleichung ihrer Energiekosten.

Besonders betroffen sind einkommensschwache Haushalte sowie Menschen, die in schlecht isolierten Wohnungen leben. Für viele dieser Menschen bedeutet ein Anstieg der Stromrechnung um nur 10 Dollar im Monat, dass sie auf Medikamente oder Lebensmittel verzichten müssen. Die Trump-Administration plant zudem, das Low Income Home Energy Assistance Program (Liheap) zu streichen, das Millionen von Haushalten bei der Bezahlung ihrer Rechnungen unterstützt.

Die steigenden Temperaturen und die damit verbundene Nachfrage nach Kühlung belasten das Stromnetz zusätzlich. In New York City kam es bereits zu Stromausfällen, als die Nachfrage während einer Hitzewelle explodierte. In besonders heißen Regionen wie Phoenix, Arizona, könnten längere Stromausfälle katastrophale Folgen haben. Eine Studie aus dem Jahr 2023 warnte, dass bei einem gleichzeitigen Auftreten von Hitzewelle und Stromausfall die Hälfte der Bevölkerung dringend medizinische Hilfe benötigen würde.

Der Klimawandel ist eine Realität, die sich nicht mehr ignorieren lässt. Mit steigenden Temperaturen wird die Notwendigkeit, sich vor Hitze zu schützen, immer dringlicher. Die Energiepolitik der USA steht vor großen Herausforderungen, und die Entscheidungen, die heute getroffen werden, werden die Zukunft der Energieversorgung maßgeblich beeinflussen.

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