LONDON (IT BOLTWISE) – Die Bedrohung durch Cyberangriffe auf Microsofts SharePoint-Server hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Neue Erkenntnisse zeigen, dass die Angriffe weitreichender sind als zunächst angenommen.

Die jüngsten Cyberangriffe auf Microsofts On-Premises SharePoint-Server haben eine globale Sicherheitskrise ausgelöst. Laut Berichten von Branchenexperten sind etwa 100 Organisationen weltweit betroffen, darunter Regierungen, Unternehmen und andere Einrichtungen. Besonders betroffen sind nationale Regierungen in Europa und dem Nahen Osten sowie US-Regierungsstellen wie das Bildungsministerium und das Finanzamt von Florida.
Die Angreifer nutzen sogenannte Zero-Day-Schwachstellen aus, die zuvor unbekannt waren und es ihnen ermöglichen, tiefen Zugang zu den Systemen zu erlangen. Diese Schwachstellen wurden von Sicherheitsfirmen wie CrowdStrike und Mandiant Consulting beobachtet, die mehrere Hackergruppen verfolgen, die an diesen Angriffen beteiligt sind.
Ein besonders alarmierendes Zeichen einer Infektion ist das Auftreten einer verdächtigen Datei namens “spinstall0.aspx”, die von Angreifern genutzt wird, um IIS-Maschinenschlüssel zu stehlen. Diese Datei wird über PowerShell-Befehle in das System eingeschleust, was die Dringlichkeit unterstreicht, mit der Unternehmen auf diese Bedrohung reagieren müssen.
Microsoft hat bereits Patches für SharePoint 2019 und die Subscription Edition veröffentlicht, während Updates für SharePoint 2016 noch in Entwicklung sind. Organisationen wird dringend geraten, nicht nur die verfügbaren Patches anzuwenden, sondern auch Maschinenschlüssel zu rotieren und ihre IIS-Dienste neu zu starten, um die Bedrohung vollständig zu mindern.
Die CISA (Cybersecurity and Infrastructure Security Agency) hat ebenfalls Richtlinien herausgegeben, die die Konfiguration der Antimalware-Scan-Schnittstelle (AMSI) in SharePoint empfehlen. Falls AMSI nicht aktiviert werden kann, sollten betroffene öffentlich zugängliche Produkte vom Netz genommen werden, bis offizielle Abhilfemaßnahmen vollständig umgesetzt sind.
Die Angriffe haben auch die Aufmerksamkeit auf Microsofts Sicherheitspraktiken gelenkt, wobei ein Bericht der US-Regierung aus dem Jahr 2024 dringende Reformen in der Sicherheitskultur des Unternehmens empfiehlt. Experten wie Robert Hann von Entrust betonen die Bedeutung des Schutzes kryptografischer Vermögenswerte, da deren Diebstahl zunehmend zur bevorzugten Methode von Angreifern wird.
Andrew Obadiaru von Cobalt hebt hervor, dass Zero-Day-Schwachstellen in weit verbreiteten Plattformen wie SharePoint für Angreifer besonders wertvoll sind, da sie sofortigen und skalierbaren Zugang zu hochrangigen Umgebungen bieten. Er betont, dass Verteidigungsstrategien davon ausgehen müssen, dass ein Einbruch bereits erfolgt ist, und dass proaktive Tests notwendig sind, um Schwachstellen zu identifizieren, bevor sie von Gegnern ausgenutzt werden.


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