SCHLESWIG-HOLSTEIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Mehr als 100 Hotels aus Schleswig-Holstein beteiligen sich an einer Sammelklage gegen Booking.com wegen unfairer Preisbindungen.

In Schleswig-Holstein und ganz Europa formiert sich Widerstand gegen das Reiseportal Booking.com. Mehr als 100 Hotels aus der Region beteiligen sich an einer europaweiten Sammelklage, die bis Ende August vorbereitet wird. Der Hintergrund dieser rechtlichen Auseinandersetzung sind die sogenannten Bestpreisklauseln, die Hotels dazu verpflichteten, ihre Zimmer nicht günstiger als auf Booking.com anzubieten. Diese Praxis wurde durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs im Herbst 2024 in Frage gestellt.
Die Hoteliers fordern nun Schadensersatz für den Zeitraum von 2004 bis 2024. Die Bestpreisklauseln führten zu ungleichen Wettbewerbsbedingungen und hohen Kosten für die Hotels. Eine Hotelinhaberin aus Westerland auf Sylt beschreibt die Abhängigkeit von Booking.com als unvermeidlich, da die Plattform eine enorme Reichweite hat. Dennoch kritisiert sie die hohen Provisionen, die im Schnitt bei 15 Prozent liegen, manchmal sogar bis zu 25 Prozent.
Booking.com widerspricht diesen Darstellungen und betont, dass ihr Ranking-Algorithmus auf einer Vielzahl von Faktoren basiert, um relevante und attraktive Unterkünfte zu präsentieren. Das Unternehmen bietet zudem ein „Preferred Partner Program“ an, das gut bewerteten Unterkünften eine bessere Sichtbarkeit ermöglicht.
Ein Hotelier aus dem Kreis Plön sieht in Booking.com sowohl Fluch als auch Segen. Während die Plattform unverzichtbar erscheint, versuchen viele Hoteliers, Gäste direkt über die eigene Website zu buchen, um die hohen Provisionen zu umgehen. Ein großes Hotel in Kiel hat sich der Sammelklage angeschlossen, in der Hoffnung, rückwirkend finanzielle Entschädigungen zu erhalten.
Der Vizepräsident des Dehoga Schleswig-Holstein, Florian Buchebner, lobt die Nutzerfreundlichkeit von Booking.com, kritisiert jedoch die ungleiche Partnerschaft. Oftmals würden Preise ohne Absprache gesenkt, was für die Hotels problematisch sei. Booking.com betont hingegen die Freiwilligkeit der Zusammenarbeit und die Freiheit der Partner, ihre Preisstrategien selbst zu gestalten.
Der Hotelverband Deutschland (IHA) ist bereits seit 2013 in rechtlichen Auseinandersetzungen mit Booking.com verwickelt. Ziel ist es, faire Bedingungen für die Hotels zu schaffen. Die Sammelklage wird weitergeführt, und die Frist zur Teilnahme wurde bis Ende August verlängert. Europaweit haben bereits über 10.000 Hotels unterzeichnet, und es wird erwartet, dass weitere aus Schleswig-Holstein hinzukommen.

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