LONDON (IT BOLTWISE) – Ultra-processed foods (UPFs) sind in den letzten Jahren in den Fokus der Ernährungsdebatten gerückt. Diese industriell hergestellten Produkte werden oft für zahlreiche gesundheitliche Probleme verantwortlich gemacht, von Fettleibigkeit bis hin zu Demenz. Doch wie fundiert sind diese Vorwürfe wirklich? Eine neue Studie aus Großbritannien wirft ein differenziertes Licht auf die Thematik.

Ultra-processed foods (UPFs) haben sich in den letzten Jahren zu einem zentralen Thema in der Ernährungsdebatte entwickelt. Diese industriell hergestellten Produkte, zu denen Chips, Fertiggerichte und Limonaden gehören, werden oft für eine Vielzahl moderner Gesundheitsprobleme verantwortlich gemacht. Einige Experten argumentieren, dass diese Produkte speziell formuliert und aggressiv vermarktet werden, um den Konsum zu maximieren und die Belohnungssysteme unseres Gehirns zu kapern.
Politische Entscheidungsträger haben bereits drastische Maßnahmen vorgeschlagen, um den Konsum von UPFs einzudämmen, darunter Warnhinweise, Marketingbeschränkungen und sogar Verbote in der Nähe von Schulen. Doch wie fundiert sind diese Maßnahmen wirklich? Eine neue Studie aus Großbritannien hat über 3.000 Erwachsene zu ihren Vorlieben und Essgewohnheiten befragt und dabei überraschende Erkenntnisse gewonnen.
Die Studie unterscheidet zwischen dem Gefallen an einem Lebensmittel und dem sogenannten hedonischen Überessen, also dem Essen aus Genuss statt aus Hunger. Während viele Menschen Haferbrei mögen, neigen sie selten dazu, sich daran zu überessen. Schokolade, Kekse und Eiscreme hingegen stehen auf beiden Listen ganz oben. Die Forscher fanden heraus, dass die Wahrnehmung eines Lebensmittels als süß, fettig oder stark verarbeitet die Wahrscheinlichkeit des Überessens erhöht, unabhängig von seinem tatsächlichen Nährstoffgehalt.
Interessanterweise zeigte sich, dass die Klassifizierung eines Lebensmittels als „ultra-verarbeitet“ nach dem Nova-System wenig zur Vorhersage von Vorlieben oder Überessen beitrug. Sobald Nährstoffgehalt und Lebensmittelwahrnehmung berücksichtigt wurden, erklärte die Nova-Klassifizierung weniger als 2 % der Variation im Gefallen und nur 4 % im Überessen. Dies deutet darauf hin, dass die Wahrnehmung und die sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln eine größere Rolle spielen als die bloße Verarbeitung.
Die Studie empfiehlt daher einen differenzierteren Ansatz im Umgang mit UPFs. Anstatt alle UPFs pauschal zu verteufeln, sollte die Lebensmittelkompetenz der Menschen gestärkt werden, um ihnen zu helfen, ihre persönlichen Essgewohnheiten besser zu verstehen. Zudem könnten Lebensmittel gezielt so reformuliert werden, dass sie sowohl genussvoll als auch sättigend sind, ohne auf extrem verarbeitete Snacks zurückzugreifen.
Insgesamt zeigt die Forschung, dass das Verständnis von Essgewohnheiten komplex ist und nicht allein durch die Verarbeitung von Lebensmitteln erklärt werden kann. Die psychologischen Aspekte unserer Lebensmittelwahl sind ebenso wichtig und sollten in zukünftigen Ernährungsstrategien stärker berücksichtigt werden.

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