LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass das Opioidsystem des Gehirns eine entscheidende Rolle bei der antidepressiven Wirkung von Ketamin spielt. Forscher fanden heraus, dass die Blockierung von Opioidrezeptoren die glutamaterge Reaktion des Gehirns und die klinischen Effekte von Ketamin reduziert. Diese Erkenntnisse könnten zu personalisierten Behandlungen für Depressionen führen.

Eine kürzlich in Nature Medicine veröffentlichte Studie liefert neue Erkenntnisse darüber, wie Ketamin als schnell wirkendes Antidepressivum funktioniert. Die Forscher entdeckten, dass das Opioidsystem des Gehirns eine wesentliche Rolle bei der Vermittlung der antidepressiven Effekte von Ketamin spielt. Durch die Blockierung der Opioidrezeptoren mit dem Medikament Naltrexon wurde sowohl die glutamaterge Reaktion des Gehirns als auch die klinische Wirkung von Ketamin abgeschwächt.
Ketamin ist bekannt für seine Fähigkeit, Depressionen schnell zu lindern, insbesondere bei Patienten, die auf herkömmliche Medikamente nicht ansprechen. Die genaue Wirkungsweise von Ketamin ist jedoch noch nicht vollständig verstanden. Bisherige Forschungen konzentrierten sich hauptsächlich auf die Beeinflussung von Glutamat, dem wichtigsten erregenden Neurotransmitter im Gehirn. Ketamin blockiert bestimmte Rezeptoren, die normalerweise die Gehirnaktivität hemmen, und löst so eine Glutamatfreisetzung aus, die Veränderungen in den neuronalen Schaltkreisen bewirkt.
Die neue Studie untersuchte, ob das Opioidsystem die glutamaterge Reaktion auf Ketamin beeinflusst und ob diese Interaktion für die Stimmungsverbesserung von Bedeutung ist. Die Forscher führten ihre Untersuchungen an 26 Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer Depression durch, die auf mindestens eine vorherige Behandlung nicht angesprochen hatten. Die Teilnehmer erhielten in zwei Sitzungen eine Ketamin-Infusion, einmal mit einem Placebo und einmal mit Naltrexon.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Blockierung der Opioidrezeptoren die glutamaterge Aktivität im Gehirn während der Ketamin-Infusion signifikant reduzierte. Gleichzeitig war die antidepressive Wirkung von Ketamin abgeschwächt, obwohl sie noch vorhanden war. Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die schnellen Effekte von Ketamin auf die Stimmung zumindest teilweise von einer dynamischen Interaktion zwischen dem Glutamat- und dem Opioidsystem des Gehirns abhängen.

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