WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die überraschende FDA-Zulassung von Leucovorin zur Behandlung von Autismus hat in der medizinischen Gemeinschaft für Aufsehen gesorgt. Experten warnen vor voreiligen Schlüssen, da die Forschung zu den Auswirkungen des Medikaments auf Autismus noch in den Kinderschuhen steckt.

Die jüngste Ankündigung der FDA, Leucovorin als Behandlung für Autismus zuzulassen, hat in der medizinischen Gemeinschaft für erhebliche Diskussionen gesorgt. Leucovorin, ein Derivat der Folsäure, wird traditionell zur Minderung der Nebenwirkungen von Chemotherapie-Medikamenten eingesetzt. Die Entscheidung der FDA, das Medikament nun auch für Patienten mit zerebraler Folatmangel (CFD) zuzulassen, die manchmal mit Autismus in Verbindung gebracht werden, hat viele Experten überrascht.
Obwohl einige Studien eine Verbesserung bei Kindern mit Autismus nach der Behandlung mit Leucovorin gezeigt haben, betonen Forscher die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen. Danielle Hall von der Autism Society of America warnt vor falschen Hoffnungen und Missverständnissen, die das Medikament als ‘Heilmittel’ darstellen könnten. Die bisherigen Studien zu hochdosiertem Leucovorin seien noch sehr vorläufig, so Hall.
Leucovorin unterscheidet sich von Folsäure dadurch, dass es leichter die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann, was für Menschen mit einem gestörten Folsäurestoffwechsel von Vorteil ist. Folsäure ist besonders wichtig für die Zellteilung und das Wachstum, insbesondere während der Schwangerschaft, um Fehlbildungen des Gehirns und der Wirbelsäule zu verhindern.
Die Verbindung zwischen Folatmangel und Autismus ist jedoch noch nicht vollständig geklärt. Dr. Matthew Lerner von der Drexel University betont, dass es sich bei Autismus um ein Spektrum verschiedener Störungen handelt, die unterschiedliche Ursachen und möglicherweise auch unterschiedliche Behandlungen erfordern. Die FDA-Entscheidung, Leucovorin als Behandlung für Autismus zuzulassen, ohne umfassende klinische Studien durchzuführen, wird von vielen als untypisch und riskant angesehen.
Die FDA hat in ihrer Ankündigung keine Dosierungsempfehlungen oder Richtlinien zur sicheren Einnahme des Medikaments bereitgestellt, was bei Experten auf Unverständnis stößt. Ohne klare Anweisungen könnte die Zulassung von Leucovorin mehr Verwirrung als Klarheit schaffen. Die medizinische Gemeinschaft fordert daher rigorose, doppelblinde, placebokontrollierte Studien, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Leucovorin bei der Behandlung von Autismus zu bestätigen.

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