SAN DIEGO / LONDON (IT BOLTWISE) – Forscher der Universitäten von Kalifornien und Maryland haben eine alarmierende Entdeckung gemacht: Ein erheblicher Teil des Satelliten-IP-Verkehrs ist unverschlüsselt. Diese Sicherheitslücke könnte weitreichende Folgen für kritische Infrastrukturen und militärische Kommunikation haben.

Die jüngste Studie von Forschern der University of California San Diego und der University of Maryland College Park hat eine alarmierende Sicherheitslücke im Bereich der Satellitenkommunikation aufgedeckt. Mit lediglich 650 US-Dollar an handelsüblicher Ausrüstung konnten die Wissenschaftler feststellen, dass ein erheblicher Teil des IP-Verkehrs über geostationäre Satelliten unverschlüsselt ist. Diese Satelliten sind seit Jahrzehnten ein wesentlicher Bestandteil der Kommunikation für abgelegene Standorte, darunter kritische Infrastrukturen, Telekommunikationsanbieter, Regierungsstellen und das Militär.
Die Forscher führten die erste umfassende Untersuchung des IP-Verkehrs auf 39 geostationären Satelliten durch, die 25 verschiedene Längengrade abdecken. Dabei entdeckten sie, dass 50 % der untersuchten Verbindungen unverschlüsselten Datenverkehr enthielten. Dies ist besonders besorgniserregend, da Satellitenverbindungen häufig für die Rückführung von IP-Netzwerken aus abgelegenen Gebieten genutzt werden, wo sie sensible Informationen wie Mobilfunkdaten, militärische Kommunikation und industrielle Steuerungssysteme übertragen.
Die Studie zeigt, dass trotz der langjährigen Praxis der Verschlüsselung im Bereich des Satellitenfernsehens, die Verschlüsselung auf IP-Ebene oft fehlt. Dies macht die Daten anfällig für Abhörangriffe, die mit relativ einfachen Mitteln durchgeführt werden können. Die Forscher demonstrierten, dass ein Angreifer mit geringem Ressourcenaufwand in der Lage ist, Hunderte von Verbindungen von einem einzigen Standort aus abzufangen und zu entschlüsseln.
Die Enthüllungen der Forscher werfen ernsthafte Fragen zur Sicherheit und zum Datenschutz auf. In einem zehnmonatigen Offenlegungsprozess wurden betroffene Organisationen, darunter große Mobilfunkanbieter und das US-Militär, über die Sicherheitslücken informiert. Die Forscher betonen, dass es eine Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Satellitenkunden an die Datensicherheit und der tatsächlichen Praxis gibt. Diese Sicherheitslücken könnten weitreichende Folgen für die Privatsphäre und die nationale Sicherheit haben.

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