PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein französisches Gericht hat den Ölkonzern TotalEnergies wegen irreführender Werbung zur Klimaneutralität verurteilt. Dies markiert einen bedeutenden Schritt im Kampf gegen Greenwashing in der Energiebranche. TotalEnergies muss nun alle irreführenden Aussagen von seiner Website entfernen und eine Entschädigung an die klagenden NGOs zahlen.
In einem wegweisenden Urteil hat ein französisches Gericht den Ölkonzern TotalEnergies wegen Greenwashing verurteilt. Der Konzern hatte in einer Werbekampagne aus dem Jahr 2021 behauptet, bis 2050 klimaneutral werden zu können, während er gleichzeitig den Ausbau der Öl- und Gasproduktion vorantreibt. Diese Diskrepanz führte zu einer Klage von drei Nichtregierungsorganisationen, darunter Greenpeace Frankreich, die das Gericht nun bestätigte.
Das Urteil des Zivilgerichts in Paris ist das erste seiner Art, das das französische Greenwashing-Gesetz auf ein Energieunternehmen anwendet. TotalEnergies wurde dazu verurteilt, jeder der drei klagenden NGOs eine Entschädigung in Höhe von 8.000 Euro zu zahlen und insgesamt 15.000 Euro für deren Anwaltskosten zu übernehmen. Darüber hinaus muss der Konzern innerhalb eines Monats alle irreführenden Aussagen zur CO₂-Neutralität von seiner Website entfernen und einen Link zur Gerichtsentscheidung veröffentlichen. Bei Nichteinhaltung drohen Strafen von bis zu 20.000 Euro pro Tag.
Umweltschützer sehen in diesem Urteil einen wichtigen Präzedenzfall, der auch für andere Unternehmen in der Energiebranche von Bedeutung sein könnte. Greenpeace bezeichnete das Urteil als einen Sieg gegen Klima-Fehlinformationen und ein starkes Signal an die Industrie. Es ist das erste Mal, dass ein Öl- und Gaskonzern von der Justiz verurteilt wurde, weil er die Öffentlichkeit über seinen Beitrag zur Klimakrise falsch informiert hat.
TotalEnergies hat angekündigt, die im Urteil genannten Änderungen auf seiner Website vorzunehmen. Der Konzern verwies darauf, dass das Gericht andere Anklagepunkte abgewiesen hatte, darunter den Vorwurf, Gas und Biokraftstoffe irreführend als saubere Energie beworben zu haben. Trotz Investitionen in erneuerbare Energien stammen laut EU-Daten mehr als 97 Prozent der Unternehmenseinnahmen aus nicht nachhaltigen Aktivitäten.
Die EU hat in den letzten Jahren verstärkt gegen Greenwashing-Aussagen vorgegangen, insbesondere im Finanzsektor. Große Öl- und Gasunternehmen wurden wiederholt dafür kritisiert, ihre Geschäfte als klimafreundlich zu bezeichnen, obwohl sie weiterhin Brennstoffe produzieren, die Treibhausgase freisetzen. Greenwashing beschreibt die Verschleierung der tatsächlichen Umweltbilanz bei gleichzeitigem Versuch, sich als besonders umweltfreundlich darzustellen.
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