Amazon erhöht Preise für Alltagsprodukte trotz gegenteiliger Zusagen

SEATTLE / LONDON (IT BOLTWISE) – Amazon, der amerikanische E-Commerce-Riese, hat in den letzten Monaten die Preise für viele essentielle Artikel erhöht, obwohl das Unternehmen zuvor versprochen hatte, diese stabil zu halten.

Amazon, bekannt für seine aggressive Preispolitik, steht derzeit in der Kritik, da es die Preise für zahlreiche Alltagsprodukte erhöht hat. Dies geschah trotz einer vorherigen Zusage, die Preise stabil zu halten, um den Verbrauchern in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit entgegenzukommen. Diese Preissteigerungen betreffen vor allem Produkte des täglichen Bedarfs wie Deodorants, Proteinshakes und Tierpflegeprodukte. Laut einem Bericht, der auf einer Analyse von rund 2.500 Amazon-Produkten basiert, stiegen die Preise dieser Artikel im Durchschnitt um 5 % zwischen April und Juli. Ein Beispiel ist die Campbell’s New England Clam Chowder, deren Preis von 1,98 US-Dollar im Januar auf 2,58 US-Dollar im Juli stieg, was einem Anstieg von etwa 30 % entspricht. Diese Entwicklung steht im Kontext der von Präsident Donald Trump angekündigten Zölle, die die globalen Einzelhandelspreise und Lieferketten bedrohten. Amazon-Verkäufer berichten, dass sie die Preise, die sie den Einzelhändlern berechnen, nicht erhöht haben, dennoch sind die Waren auf Amazon teurer geworden. Besonders betroffen sind importierte Waren und solche, die in den USA montiert werden. Diese Produkte, die unter Amazons ‘Everyday Essentials’ gelistet sind, werden oft mit kaum nennenswerten Gewinnmargen verkauft, da sie hohe Versandkosten verursachen. Trotz der Ankündigung von Amazon und CEO Andy Jassy, die Preise für Verbraucher niedrig zu halten, zeigt der Bericht, dass Amazon das Gegenteil getan hat, indem es die Preise für teure Waren gesenkt und die für kostengünstige Waren erhöht hat. Amazon bestreitet diese Vorwürfe und argumentiert, dass der analysierte Warenkorb nicht repräsentativ für die allgemeinen Preistrends sei. In einer Unternehmensmitteilung erklärte Amazon, dass das Engagement für niedrige Preise, nicht relative prozentuale Veränderungen, den Kunden den größten Wert biete. Im Gegensatz dazu haben Konkurrenten wie Walmart die Preise für ähnliche kostengünstige Artikel gesenkt, während Target andere Kostensenkungsmaßnahmen priorisiert, bevor es zu Preiserhöhungen kommt. Die anhaltende Unsicherheit über internationale Handelsabkommen und Trumps plötzliche politische Veränderungen erschweren es Herstellern und Einzelhändlern, konsistente Preisstrategien zu entwickeln. Trumps anfänglicher 145%iger Zoll auf chinesische Waren brachte mehrere Einzelhändler in eine schwierige Lage, obwohl die letztendliche Entspannung der Handelsverhandlungen zu einer pauschalen Steuer von 30 % führte. Infolgedessen verhandeln Einzelhändler über Preise und suchen nach alternativen Lieferanten, hauptsächlich aus Ländern, die nicht von den hohen Zöllen betroffen sind. Auf der Plattform TipRanks hat die Amazon-Aktie eine starke Kaufempfehlung basierend auf 44 Kauf- und einer Halteempfehlung. Das durchschnittliche Kursziel für Amazon von 251,44 US-Dollar impliziert ein Aufwärtspotenzial von 11,2 % gegenüber dem aktuellen Niveau. Seit Jahresbeginn hat die Amazon-Aktie um 3,1 % zugelegt.

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