PHILADELPHIA / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der Drexel University beleuchtet die kognitiven Auswirkungen der Maskierung von Autismus bei Jugendlichen. Diese Praxis, bei der autistische Jugendliche ihre Merkmale in sozialen Situationen verbergen, um als nicht-autistisch wahrgenommen zu werden, zeigt sich in spezifischen Gehirnaktivitäten.
Die Maskierung von Autismus, ein Phänomen, bei dem autistische Jugendliche ihre Merkmale verbergen, um in sozialen Situationen als nicht-autistisch wahrgenommen zu werden, hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Gehirnaktivität. Eine aktuelle Studie der Drexel University hat erstmals direkte Beweise dafür geliefert, wie sich diese Maskierung in der Gehirnaktivität manifestiert. Mithilfe von EEG-Messungen konnten Forscher feststellen, dass Jugendliche, die in der Schule als nicht-autistisch wahrgenommen werden, schnellere automatische Reaktionen auf Gesichter zeigen und eine gedämpfte emotionale Reaktivität aufweisen.
Diese Erkenntnisse sind von großer Bedeutung, da sie darauf hinweisen, dass das Gehirn dieser Jugendlichen möglicherweise darauf ausgelegt ist, soziale Hinweise schnell zu erkennen, während es gleichzeitig emotionale Reaktionen dämpft. Dies könnte als eine Art Vorbereitungs- oder Bewältigungsmechanismus dienen. Die Studie, die in Scientific Reports veröffentlicht wurde, zeigt, dass 44 % der in der Gemeinschaft rekrutierten autistischen Jugendlichen in der Schule als nicht-autistisch wahrgenommen wurden, was bedeutet, dass ihre Lehrer sie nicht als autistisch identifizierten.
Die Forscher betonen, dass diese Ergebnisse nicht nur das Verständnis für die kognitiven Kosten der Maskierung verbessern, sondern auch dazu beitragen könnten, autistische Jugendliche besser zu identifizieren und zu unterstützen, die in Schulen oft unbemerkt bleiben. Die EEG-Messungen wurden während eines standardisierten Verfahrens durchgeführt, bei dem die Teilnehmer eine Reihe von Gesichtern sahen und deren Emotionen bewerten sollten. Die dabei gemessenen ereignisbezogenen Potenziale lieferten Informationen darüber, wie eine Person ein Gesicht von einem Nicht-Gesichtsobjekt unterscheidet und wie sie ihre emotionale Reaktion auf einen Reiz reguliert.
Matthew Lerner, PhD, der leitende Autor der Studie, erklärte, dass diese Ergebnisse erstmals einige der einzigartigen Wege aufzeigen, wie autistische Jugendliche, die als nicht-autistisch wahrgenommen werden, soziale Informationen verarbeiten. Diese Verarbeitung unterscheidet sich sowohl von nicht-autistischen Jugendlichen als auch von autistischen Jugendlichen, die nicht als nicht-autistisch wahrgenommen werden. Die Studie legt nahe, dass es möglicherweise mehr autistische Jugendliche gibt, die als nicht-autistisch wahrgenommen werden, als bisher angenommen, obwohl größere Studien erforderlich sind, um dies zu bestätigen.
Die Forschung wurde als Teil einer größeren, vom National Institute of Mental Health finanzierten Studie durchgeführt, die Faktoren untersucht, die soziale Ergebnisse bei autistischen Jugendlichen beeinflussen. Wichtig ist, dass diese Studie eine breite Bevölkerung aus der Gemeinschaft rekrutierte, einschließlich solcher, die möglicherweise noch keine Autismus-Diagnose hatten. Dies ermöglichte die Einbeziehung von Jugendlichen, die die Kriterien für Autismus nach formalen diagnostischen Prozessen erfüllen, aber möglicherweise keine bestehende Diagnose oder Unterstützung in Schulen haben.
Die Forscher hoffen, dass diese Erkenntnisse zu weiteren Untersuchungen führen werden, um autistische Jugendliche zu identifizieren, die als nicht-autistisch wahrgenommen werden, die kognitiven Anstrengungen zu bestimmen, die damit verbunden sind, und verbesserte Wege zu entwickeln, um das Leben derjenigen zu unterstützen, die dies tun. Diese Forschung könnte einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, sicherzustellen, dass autistische Jugendliche, die sich möglicherweise nicht wohl dabei fühlen, ihre Diagnose offenzulegen, dennoch die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um zu gedeihen.
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