LONDON (IT BOLTWISE) – Die britische Tech-Branche steht vor der Herausforderung, ihre Startups nicht nur zu gründen, sondern auch im eigenen Land zu skalieren. Trotz der Anerkennung als drittgrößte KI-Macht weltweit, droht Großbritannien, ein “Brutkasten” für Startups zu werden, die letztlich ins Ausland abwandern.

Die britische Tech-Branche, die sich als drittgrößte KI-Macht der Welt hinter den USA und China positioniert, steht vor einer entscheidenden Herausforderung: Wie können Startups nicht nur gegründet, sondern auch im eigenen Land skaliert werden? Bei einem Technologie-Dinner in der City of London wurde diese Frage intensiv diskutiert. Peter Kyle, der damalige Staatssekretär für Wissenschaft, Innovation und Technologie, betonte die Bedeutung Großbritanniens als europäisches Zentrum für Risikokapital. Er forderte Investoren auf, weiterhin in Großbritannien zu investieren und dort zu expandieren.
Der Lord Mayor Alastair King warnte jedoch davor, dass Großbritannien Gefahr läuft, zu einem “Brutkasten” zu werden, in dem vielversprechende Startups nur durch Verkauf oder Umzug ins Ausland wachsen können. Er appellierte an institutionelle Investoren, mehr Mittel für Wachstumskapital bereitzustellen, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz. In einem globalen technologischen Wettlauf sei es entscheidend, die finanzielle Schlagkraft hinter diese Technologien zu stellen.
Ein Schritt in diese Richtung ist das Mansion House Accord, ein freiwilliges Abkommen, das von mehreren großen Fondsmanagementgruppen unterzeichnet wurde. Es sieht vor, bis 2030 mindestens 5 % ihrer Mittel in britische Privatmärkte zu investieren. Doch wie Anne Glover, CEO von Amadeus Capital Partners, anmerkte, gibt es noch viel zu tun. Derzeit werden nur 0,007 % der Pensionsvermögen in Großbritannien und Irland in Risikokapital investiert, verglichen mit 0,5 % bis 2 % in Nordamerika.
Die Herausforderung besteht darin, britische Investoren davon zu überzeugen, dass eine Erhöhung auf 0,5 % ihrer Mittel einen erheblichen Unterschied machen würde. Dies könnte das britische Tech-Ökosystem transformieren und als “Raketenantrieb” für die nationale Wachstumsmaschine dienen. Britische Gründer, die in der Lage sind, Finanzierung zu sichern, ziehen oft US-amerikanische Investoren vor, da diese schneller handeln und Zugang zu den größten Technologiemärkten der Welt bieten können.
Saul Klein, Gründer von LocalGlobe, betonte, dass die mangelnde Investition britischer Institutionen in heimische Startups ein Problem darstellt. Nur 20 % des Kapitals, das in die vielversprechendsten britischen Startups fließt, stammt aus dem Inland. Dies führt dazu, dass die Früchte nationaler Innovationen oft von internationalen Investoren geerntet werden. Es gibt politische Diskussionen darüber, institutionelle Investoren zu verpflichten, einen bestimmten Anteil ihrer Mittel in private Märkte zu investieren, doch dies wird als schlechte Idee angesehen. Besser wäre es, den Investitionsgrundsatz für Wachstumskapital stärker zu kommunizieren und dem französischen Beispiel der moralischen Überzeugung zu folgen.

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