SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – Die US-amerikanische Neobank Chime steht vor einem bedeutenden Schritt: Ein Börsengang mit einer Bewertung von bis zu 11,2 Milliarden Dollar ist geplant, obwohl das Unternehmen mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist. Die Bewertung hat sich seit 2021 halbiert, und das Geschäftsmodell steht unter dem Druck regulatorischer Risiken und steigender Kosten.
Die Entscheidung von Chime, trotz der Halbierung ihrer Bewertung seit 2021 an die Börse zu gehen, zeigt den wachsenden Druck auf Fintech-Unternehmen, sich den Realitäten des öffentlichen Marktes zu stellen. Mit einer geplanten Bewertung von bis zu 11,2 Milliarden Dollar liegt Chime deutlich unter den 25 Milliarden Dollar, die es bei der letzten privaten Finanzierungsrunde erreicht hatte. Die Aktien sollen zu einem Preis zwischen 24 und 26 Dollar angeboten werden, was auf ein ambitioniertes Bewertungsniveau hinweist.
Chime, das als Neobank Bankdienstleistungen über Drittbanken wie Bancorp Bank und Stride Bank anbietet, setzt auf Interchange Fees als Haupteinnahmequelle. Diese Gebühren fallen bei Kartenzahlungen an und machten 2023 rund 76 Prozent des Umsatzes aus. Das Unternehmen bleibt jedoch defizitär, trotz eines jährlichen Umsatzes von 1,7 Milliarden Dollar und 8,6 Millionen monatlich aktiven Nutzern.
Die regulatorischen Rahmenbedingungen stellen ein erhebliches Risiko für Chime dar. Sollte die Bilanzsumme der Partnerbanken die kritische Grenze von zehn Milliarden US-Dollar überschreiten oder der Gesetzgeber das bestehende Schlupfloch schließen, wäre die Haupteinnahmequelle von Chime bedroht. Diese Unsicherheiten belasten das Geschäftsmodell zusätzlich zu den bereits hohen operativen Kosten, die 91 Prozent des Umsatzes ausmachen.
Im Vergleich zu börsennotierten Konkurrenten wie PayPal und Block, die mit etwa dem Zweifachen ihres Umsatzes bewertet werden, strebt Chime das Siebenfache an. Dies könnte Investoren abschrecken, die in einem Umfeld höherer Zinsen und regulatorischer Unsicherheit selektiver geworden sind. Analysten sehen die Bedingungen für den Börsengang jedoch als etwas günstiger als noch vor zwei Monaten.
Chime hat es geschafft, die Umsätze in anderen Bereichen wie der Gehaltsvorauszahlungsfunktion „MyPay“ und Gebühren für Bankautomaten um 54 Prozent zu steigern. Dennoch verschlingen die Vertriebskosten 33 Prozent des Umsatzes, was die Profitabilität weiter belastet. Die Herausforderungen, vor denen Chime steht, spiegeln die Schwierigkeiten wider, mit denen viele Fintechs in einem zunehmend regulierten und wettbewerbsintensiven Markt konfrontiert sind.
Die Zukunft von Chime hängt stark davon ab, wie das Unternehmen die regulatorischen und finanziellen Herausforderungen meistert. Der geplante Börsengang könnte eine Möglichkeit sein, zusätzliche Mittel zu beschaffen und das Geschäftsmodell zu stabilisieren. Doch die Unsicherheiten bleiben, und es wird entscheidend sein, wie Chime auf die sich ändernden Marktbedingungen reagiert.

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