Chinas Exportkontrollen bei Seltenen Erden: Ein Weckruf für die deutsche Industrie

BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Exportkontrollen Chinas auf Seltene Erden haben weitreichende Auswirkungen auf die deutsche Industrie. Diese Maßnahmen, die als Reaktion auf Handelskonflikte mit den USA eingeführt wurden, führen zu steigenden Preisen und einer erhöhten Abhängigkeit von China.

Die jüngsten Exportkontrollen Chinas auf Seltene Erden haben weitreichende Auswirkungen auf die deutsche Industrie. Diese Maßnahmen, die als Reaktion auf Handelskonflikte mit den USA eingeführt wurden, führen zu steigenden Preisen und einer erhöhten Abhängigkeit von China. Die Preise für Seltene Erden, die für die Herstellung von Elektronik und Magneten unerlässlich sind, stiegen im Mai 2025 um acht Prozent. Besonders betroffen sind die Metalle Terbium, Gadolinium und Samarium, deren Preise um bis zu 19 Prozent gestiegen sind.

China dominiert den Markt für Seltene Erden, da es etwa zwei Drittel der weltweiten Produktion kontrolliert und 90 Prozent der industriellen Verarbeitung übernimmt. Diese Dominanz stellt ein erhebliches Risiko für die deutsche Wirtschaft dar, die stark auf diese Rohstoffe angewiesen ist. Experten der DZ Bank warnen, dass die Abhängigkeit von chinesischen Lieferungen nicht schnell reduziert werden kann, was Peking ein politisches Druckmittel verschafft.

Um die Abhängigkeit zu verringern, empfehlen Experten den Aufbau strategischer Rohstoffreserven, verstärktes Recycling und die Schaffung von Freihandelsabkommen mit anderen Lieferländern. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat bereits vor der wachsenden Abhängigkeit von China bei kritischen Rohstoffen gewarnt und fordert Maßnahmen zur Sicherung der Versorgung.

Obwohl China kürzlich eine Erleichterung der Exportbeschränkungen in Aussicht gestellt hat, bleiben die Sorgen über mögliche Lieferengpässe bestehen. Die deutsche Industrie muss sich auf zukünftige Krisen vorbereiten, um Produktionsunterbrechungen zu vermeiden. Die Ökonomin Monika Boven betont, dass die jüngsten Engpässe ein Weckruf für Deutschland sein sollten, um sich besser gegen solche Situationen zu wappnen.

Auch China selbst spürt die Auswirkungen der Exportbeschränkungen. Die Aktienkurse chinesischer Magnethersteller sind nach der Ankündigung der Beschränkungen eingebrochen, und einige lokale Hersteller befinden sich in einer Krise. Die Produktion von Seltenen Erden ist zudem mit erheblichen Umweltschäden verbunden, was die chinesische Regierung dazu veranlasst hat, die Industrie zu sanieren.

Die Abhängigkeit von China bei Seltenen Erden bleibt ein kritisches Thema für die deutsche Industrie. Langfristige Strategien zur Diversifizierung der Rohstoffquellen und zur Förderung nachhaltiger Praktiken sind unerlässlich, um die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten und die Abhängigkeit von einem einzigen Lieferanten zu reduzieren.

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