BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Deutsche Bahn hat die Führung ihrer Güterverkehrstochter DB Cargo neu besetzt. Sigrid Nikutta, die bisherige Chefin, wurde abberufen, nachdem ihr Sanierungskonzept als unzureichend bewertet wurde. Die neue Bahnchefin Evelyn Palla setzt damit ein klares Zeichen für einen Kurswechsel.

Die Deutsche Bahn hat eine bedeutende Entscheidung getroffen, indem sie Sigrid Nikutta als Chefin von DB Cargo abberufen hat. Diese Entscheidung folgt auf die Kritik an ihrem Sanierungskonzept, das als unzureichend angesehen wurde, um die finanziellen Probleme der Güterverkehrstochter zu lösen. Evelyn Palla, die neue Bahnchefin, hat damit eine ihrer ersten großen Personalentscheidungen getroffen und signalisiert einen klaren Kurswechsel.
DB Cargo befindet sich seit Jahren in einer Krise und verzeichnet kontinuierlich hohe Verluste. Bisher wurden diese Defizite durch den Mutterkonzern ausgeglichen, was jedoch von der EU-Kommission im Rahmen eines Beihilfeverfahrens untersagt wurde. Ab 2026 muss DB Cargo wieder schwarze Zahlen schreiben, was den Druck auf die Führungsebene erhöht.
Sigrid Nikutta hatte versucht, das Unternehmen durch Personalabbau und den Verkauf von Fahrzeugen zu sanieren. Ihr Plan sah vor, die Belegschaft von knapp 17.000 auf 10.000 Mitarbeiter zu reduzieren und Werkstätten zu schließen. Zudem sollten Loks nicht mehr gekauft, sondern angemietet werden. Diese Maßnahmen stießen jedoch auf Widerstand und wurden als unzureichend kritisiert.
Ein von der Bahn in Auftrag gegebenes Gutachten stellte fest, dass Nikuttas Konzept nicht geeignet sei, um DB Cargo nachhaltig profitabel zu machen. Die Annahmen in ihrer Planung wurden als zu optimistisch bewertet. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass eine erfolgreiche Sanierung möglich ist, wenn auch nicht mit Nikuttas Ansatz.
Die Gewerkschaft EVG äußerte sich kritisch zu Nikuttas Abgang, betonte jedoch die Notwendigkeit eines Führungswechsels. Die neue Leitung müsse die Geschäftsentwicklung zur obersten Priorität machen und verlorene Kunden zurückgewinnen. Der Umbau des Bahnvorstands setzt sich mit Nikuttas Abgang fort, und weitere Personalwechsel sind bereits in Planung.

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