LONDON (IT BOLTWISE) – Die Entwicklung von nuklearen Antriebstechnologien für die Raumfahrt hat in den letzten Jahren immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Ein besonders ambitioniertes Projekt war das DRACO-Programm von NASA und DARPA, das jedoch kürzlich eingestellt wurde.

Die Raumfahrt steht vor einem Paradigmenwechsel, bei dem nukleare Antriebstechnologien eine zentrale Rolle spielen könnten. Das DRACO-Programm, eine Kooperation zwischen NASA und DARPA, sollte ursprünglich die Machbarkeit von nuklearen Thermalantrieben demonstrieren. Diese Technologie versprach, die Reisezeiten zu fernen Planeten wie Mars erheblich zu verkürzen. Doch trotz der anfänglichen Euphorie wurde das Projekt eingestellt, was Fragen zur Zukunft der Raumfahrttechnologie aufwirft.

Im Januar 2023 verkündeten die Leiter von NASA und DARPA auf dem AIAA SciTech Forum die Zusammenarbeit an diesem zukunftsweisenden Projekt. Der Plan war, bis 2027 einen funktionierenden nuklearen Thermalantrieb zu testen. Doch die Herausforderungen, die mit dem Start eines Reaktors ins All verbunden sind, wurden offenbar unterschätzt. Rob McHenry von DARPA erklärte, dass die sinkenden Startkosten durch SpaceX und eine Neubewertung der Technologie zu einem Umdenken führten.

Ein weiterer Grund für das Scheitern von DRACO war das zunehmende Interesse an nuklearen elektrischen Antrieben, die eine höhere Effizienz bieten. Diese Technologie könnte nicht nur für den Antrieb, sondern auch zur Stromversorgung im All genutzt werden. McHenry betonte, dass die Infrastruktur für Tests auf der Erde ein weiteres Hindernis darstellte, das die Weiterentwicklung des Projekts erschwerte.

Die Einstellung von DRACO ist ein Rückschlag für die Befürworter nuklearer Raumfahrttechnologien, die seit Jahrzehnten auf einen Durchbruch hoffen. Seit dem Start des ersten US-amerikanischen Raumreaktors SNAP-10A im Jahr 1965 gab es kaum nennenswerte Fortschritte. Bhavya Lal, ehemalige NASA-Administratorin, kritisierte, dass es an einer klaren Nachfrage und kohärenten institutionellen Strukturen fehle.

Dennoch gibt es Hoffnungsschimmer. Die geopolitischen Entwicklungen, insbesondere die Pläne von China und Russland, nukleare Kraftwerke auf dem Mond zu errichten, könnten den Druck auf die USA erhöhen, in diese Technologien zu investieren. Ein Bericht von Lal und Roger Myers schlägt vor, bis 2028 einen Bodentest und bis 2030 einen Flugtest für ein nukleares Energiesystem durchzuführen.

Die vorgeschlagenen Szenarien reichen von einem groß angelegten Regierungsprojekt bis hin zu kleineren, öffentlich-privaten Partnerschaften. Beide Ansätze betonen die Notwendigkeit, innerhalb eines straffen Zeitplans zu arbeiten, um das Interesse der Stakeholder zu wahren und die technologische Führungsrolle nicht zu verlieren.

Die Zukunft der Raumfahrt könnte maßgeblich von der Entwicklung nuklearer Antriebstechnologien abhängen. Während die Herausforderungen groß sind, bieten die potenziellen Vorteile, wie eine dauerhafte Präsenz auf dem Mond und Mars, einen starken Anreiz, diese Technologien weiterzuverfolgen. Die nächsten Jahre werden entscheidend sein, um zu bestimmen, ob die USA in diesem Bereich die Führung übernehmen können.

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Die Zukunft der Raumfahrt: Atomare Antriebe im Fokus
Die Zukunft der Raumfahrt: Atomare Antriebe im Fokus (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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