BALTIMORE / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass Eisenwerte im Gehirn, gemessen mit einer speziellen MRT-Technik, kognitive Beeinträchtigungen Jahre vor dem Auftreten von Alzheimer-Symptomen vorhersagen können. Forscher fanden heraus, dass höhere Eisenwerte in Gedächtnisregionen mit einem erhöhten Risiko für leichte kognitive Beeinträchtigungen verbunden sind. Diese Erkenntnisse könnten den Weg für frühere Interventionen und neue Behandlungen ebnen.

In der jüngsten Forschung haben Wissenschaftler eine bahnbrechende Methode entdeckt, um kognitive Beeinträchtigungen frühzeitig zu erkennen. Durch die Messung der Eisenwerte im Gehirn mittels quantitativer Suszeptibilitäts-MRT (QSM) können Forscher potenzielle Risiken für Alzheimer bereits Jahre vor dem Auftreten klinischer Symptome identifizieren. Diese Technik bietet eine präzise und nicht-invasive Möglichkeit, Eisen in verschiedenen Gehirnregionen zu kartieren und zu quantifizieren.
Die Studie, die an 158 kognitiv gesunden älteren Erwachsenen durchgeführt wurde, zeigte, dass höhere Eisenwerte in bestimmten Gedächtnisregionen, wie dem entorhinalen Kortex und dem Putamen, mit einem erhöhten Risiko für leichte kognitive Beeinträchtigungen verbunden sind. Diese Regionen sind entscheidend für Gedächtnis und andere kognitive Funktionen. Besonders interessant ist, dass das Risiko noch höher ist, wenn zusätzlich eine Amyloid-Ablagerung vorliegt, was die komplexe Interaktion mehrerer Faktoren bei der Entstehung von Demenz unterstreicht.
Alzheimer ist weltweit die führende Ursache für Demenz und stellt eine wachsende Gesundheitskrise dar. Die Krankheit ist durch die Ansammlung abnormaler Proteine im Gehirn, wie Amyloid-Beta und Tau, gekennzeichnet, die Jahre vor dem Auftreten klinischer Symptome nachweisbar sind. Bisherige Behandlungen, die auf diese Proteine abzielen, sind nur mäßig wirksam, was darauf hindeutet, dass andere Faktoren zur kognitiven Beeinträchtigung beitragen könnten. Die aktuellen Erkenntnisse legen nahe, dass QSM-MRT in der Diagnostik von Demenzrisikopatienten eine Rolle spielen könnte.
Die Forscher hoffen, dass diese Technik nicht nur als diagnostisches Werkzeug, sondern auch als therapeutisches Ziel genutzt werden kann. Zukünftige klinische Studien könnten sich auf eisenbasierte Therapien konzentrieren, um die neurodegenerativen Prozesse zu verlangsamen oder zu verhindern. Gleichzeitig arbeiten die Wissenschaftler daran, die QSM-Technologie zu standardisieren und in der klinischen Praxis breiter zugänglich zu machen, um eine frühzeitige Intervention zu ermöglichen.

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