BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) in Deutschland wird als bedeutender Fortschritt im Gesundheitswesen angesehen. Dennoch gibt es Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, um die Nutzung für Versicherte zu vereinfachen.
Die elektronische Patientenakte (ePA) hat das Potenzial, das Gesundheitswesen in Deutschland grundlegend zu verändern, indem sie den Zugang zu medizinischen Informationen erleichtert und die Effizienz von Behandlungen verbessert. Trotz dieser Vorteile gibt es jedoch erhebliche Hürden, die die breite Nutzung der ePA behindern. Eine der größten Herausforderungen ist der komplizierte Anmeldeprozess, der viele Versicherte davon abhält, die ePA aktiv zu nutzen.
Die Techniker Krankenkasse (TK), eine der größten Krankenkassen in Deutschland, hat erkannt, dass der aktuelle Anmeldeprozess für viele Versicherte zu umständlich ist. Jens Baas, der Vorstandsvorsitzende der TK, schlägt vor, den Prozess durch ein Videoident-Verfahren zu vereinfachen. Dieses Verfahren würde es den Versicherten ermöglichen, sich bequem von zu Hause aus zu authentifizieren, ohne eine PIN verwenden zu müssen. Dies erfordert jedoch rechtliche Anpassungen, um die Sicherheit der sensiblen Gesundheitsdaten zu gewährleisten.
Obwohl bereits 70 Millionen gesetzlich Versicherte in Deutschland eine ePA besitzen, nutzen viele diese nicht aktiv. Derzeit ist eine einmalige Authentifizierung mit einem elektronischen Personalausweis oder einer E-Gesundheitskarte erforderlich, die jeweils durch eine PIN gesichert sind. Diese Hürde führt dazu, dass nur ein Bruchteil der erstellten E-Akten tatsächlich genutzt wird.
Die TK zieht ein Anmeldeverfahren in Betracht, das dem Online-Banking ähnelt und keine PIN erfordert. Baas betont, dass das Videoident-Verfahren sowohl bequem als auch sicher sei. Die Sicherheitsanforderungen bei Gesundheitsdaten sind jedoch generell höher, was zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt.
Aktuell greifen wöchentlich etwa 70.000 TK-Versicherte auf die ePA zu, und insgesamt werden 750.000 von elf Millionen erstellten E-Akten aktiv genutzt. Baas zeigt sich dennoch zufrieden mit der bisherigen Entwicklung, da die ePA keine App für den täglichen Gebrauch sei, sondern vielmehr bei Krankheiten oder Arztterminen Verwendung finde.
Auch bei passiver Nutzung erweist sich die ePA als vorteilhaft. Befunde und Behandlungsinformationen werden automatisch gespeichert und stehen bei Bedarf zur Verfügung. Patienten behalten die Kontrolle über ihre Daten, indem sie nach dem Einloggen selbst festlegen können, welche Informationen von medizinischem Personal eingesehen werden dürfen.
Die Einführung eines vereinfachten Anmeldeverfahrens könnte die Nutzung der ePA erheblich steigern und die Akzeptanz bei den Versicherten erhöhen. Dies würde nicht nur die Effizienz im Gesundheitswesen verbessern, sondern auch die Qualität der medizinischen Versorgung durch einen besseren Informationsfluss zwischen Patienten und medizinischem Personal erhöhen.

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