WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die zunehmende Nutzung von Weltraumstartplätzen durch kommerzielle Unternehmen stellt das US-Verteidigungsministerium (DOD) vor neue Herausforderungen. Während die Anzahl der kommerziellen und militärischen Starts in den letzten Jahren stark gestiegen ist, kämpft das DOD mit der genauen Berechnung und Rückgewinnung der Kosten, die durch die Nutzung dieser Startplätze entstehen.
In den letzten Jahrzehnten hat das US-Verteidigungsministerium (DOD) verschiedene Beschaffungsstrategien angewandt, um Starts für militärische Satelliten von kommerziellen Anbietern zu erwerben. Die jüngste Strategie, bekannt als Phase 3, reagiert auf die sich wandelnde und wachsende Nachfrage des DOD nach Startdiensten und Infrastruktur. Diese Strategie verfolgt einen zweigleisigen Ansatz, um die Kosten für Regierungsstarts zu senken, den Erfolg der Missionen zu gewährleisten und den Zugang zum Weltraum zu sichern.
Der erste Ansatz, Lane 1, erweitert das Angebot des DOD um neuere kommerzielle Anbieter, die einen Teil der Startanforderungen erfüllen können. Der zweite Ansatz, Lane 2, stellt sicher, dass das DOD mit drei kommerziellen Anbietern zusammenarbeitet, die alle Startanforderungen für eine bestimmte Anzahl der kritischsten Nutzlasten des DOD erfüllen müssen. Diese duale Strategie soll nicht nur die Kosten senken, sondern auch den Wettbewerb fördern und die Verfügbarkeit von Startdiensten sicherstellen.
Die Infrastruktur für Weltraumstarts steht unter erheblichem Druck, da die Anzahl der Starts, sowohl militärisch als auch kommerziell, stark zugenommen hat. Seit 2021 haben sich die kommerziellen Starts an den Bundesstartplätzen mehr als vervierfacht. Dies hat dazu geführt, dass das DOD mehr Unterstützung für kommerzielle Unternehmen bereitstellen muss, jedoch Schwierigkeiten hat, die direkten Kosten genau zu berechnen und in Rechnung zu stellen.
Bis vor kurzem konnte das DOD keine indirekten Kosten für kommerzielle Weltraumstartdienste erheben und erstattet bekommen. Diese Kosten umfassen die tatsächlichen Kosten für die Wartung, den Betrieb, die Aufrüstung und die Modernisierung der weltraumbezogenen Einrichtungen des DOD. Neue gesetzliche Regelungen erlauben es dem DOD nun, innerhalb bestimmter Grenzen auch indirekte Kosten zu erstatten. Dennoch fehlt es an klaren Richtlinien zur Kostenerfassung und -erstattung für Unterstützungsdienste an den Startplätzen, was die Möglichkeit zur Rückgewinnung von Millionen von Dollar einschränkt.
Ein weiteres Problem ist die begrenzte Kapazität für die Nutzlastverarbeitung, also die Integration der Nutzlast mit dem Trägerraketenfahrzeug, bevor es zur Startrampe transportiert wird. Das DOD hat nicht genügend Einblick in die kommerziellen Verarbeitungspläne, was die Koordination der eigenen Nutzlastverarbeitung erschwert. Ohne diese Informationen fehlt dem DOD ein entscheidendes Werkzeug, um eine effektive Koordination und effiziente Nutzung der bestehenden und zukünftigen Verarbeitungskapazitäten sicherzustellen.
Die wachsende Bedeutung kommerzieller und militärischer Aktivitäten im Weltraum wird in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter zunehmen. Um dieser steigenden Nachfrage gerecht zu werden, plant das DOD, in den nächsten fünf Jahren über 18 Milliarden US-Dollar in Startdienste und Infrastruktur zu investieren. Ein Bericht des Senats enthält eine Bestimmung, dass das Government Accountability Office (GAO) die Phase-3-Strategie des DOD bewerten soll. Der Bericht des GAO befasst sich mit der Strategie des DOD zur Deckung des Bedarfs an nationalen Sicherheitsraumstarts und dem Umgang mit startbezogenen Herausforderungen.
Das GAO hat drei Empfehlungen ausgesprochen, darunter die Aktualisierung der DOD-Vorschriften zur besseren Definition von Richtlinien zur Erfassung und Erstattung von direkten und indirekten Kosten. Darüber hinaus sollte die Space Force Priorität darauf legen, Ausschreibungen zu veröffentlichen, die Einblick in die kommerziellen Nutzlastverarbeitungspläne bieten, um den Bedarf an erhöhter Verarbeitungskapazität effizient, wirtschaftlich und zeitnah zu decken. Das DOD hat allen drei Empfehlungen zugestimmt.
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