LONDON (IT BOLTWISE) – In einer groß angelegten Operation hat Europol ein internationales Netzwerk für Kryptowährungsbetrug zerschlagen, das weltweit über 5.000 Opfer betrogen hat.
In einer koordinierten Aktion hat Europol zusammen mit der spanischen Guardia Civil und weiteren internationalen Strafverfolgungsbehörden ein Netzwerk von Kryptowährungsbetrügern zerschlagen. Diese Gruppe soll über 460 Millionen Euro durch betrügerische Investitionen erbeutet haben. Die Ermittlungen begannen im Jahr 2023 und führten zur Festnahme von fünf Verdächtigen im Juni 2025, darunter drei auf den Kanarischen Inseln und zwei in Madrid.
Die Betrüger nutzten ein ausgeklügeltes System von Mittätern, um Gelder über Bargeldabhebungen, Banküberweisungen und Krypto-Transfers zu sammeln. Diese Art von Betrug, bekannt als Kryptowährungs- oder Romantik-Betrug, basiert auf dem Aufbau von Vertrauen über Wochen oder Monate, oft über Dating-Apps oder freundliche Chats, bevor die Opfer dazu gebracht werden, in gefälschte Krypto-Plattformen zu investieren.
Hinter den Kulissen verwenden die Betrüger Social-Engineering-Tricks, wie gefälschte Handels-Dashboards und geskriptete Gespräche, um die Illusion aufrechtzuerhalten. Sobald das Geld eingezahlt ist, wird es über mehrere Konten verschoben, ein Prozess, der als Layering bekannt ist und es den Behörden erschwert, die Spur zu verfolgen.
Die kriminelle Organisation soll ein Unternehmens- und Bankennetzwerk in Hongkong aufgebaut haben, durch das die illegal erworbenen Gelder über ein Labyrinth von Zahlungsgateways und Benutzerkonten in den Namen verschiedener Personen und auf verschiedenen Börsen geleitet wurden.
Diese Entwicklung folgt auf eine Klage des US-Justizministeriums, das über 225 Millionen Dollar in Kryptowährung zurückfordern will, die mit ähnlichen Betrugsmaschen in Verbindung stehen. Europol beschreibt das Ausmaß und die Raffinesse dieser Online-Betrugsschemata als beispiellos und warnt vor der zunehmenden Nutzung von Künstlicher Intelligenz durch transnationale kriminelle Gruppen.
Ein Bericht von INTERPOL zeigt, dass Cyberkriminalität mehr als 30% aller gemeldeten Verbrechen in Afrika ausmacht, darunter Online-Betrug, Ransomware und digitale Erpressung. Die rechtlichen Systeme weltweit kämpfen, um mit der Geschwindigkeit der Cyberkriminalität Schritt zu halten, wobei viele Länder ihre rechtlichen Rahmenbedingungen verbessern müssen.
Ein weiteres Problem ist die Ausnutzung rechtlicher Schlupflöcher und fragmentierter internationaler Gesetze durch Kriminelle. Viele Betrüger verwenden synthetische Identitäten, um Konten zu registrieren oder Bankzugänge zu mieten, und rekrutieren Finanzmulis, die oft nicht wissen, dass sie Teil eines Verbrechens sind.
In Südostasien werden Menschen aus Asien und Afrika mit lukrativen Jobangeboten angelockt und in sogenannten Scam-Compounds festgehalten, wo sie gezwungen werden, andere zu betrügen. Amnesty International hat 53 solcher Einrichtungen in Kambodscha identifiziert, in denen Menschenrechtsverletzungen wie Menschenhandel und Zwangsarbeit stattfinden.
Der wirtschaftliche Schaden durch solche Betrugsmaschen ist enorm. In Kambodscha übersteigt der Ertrag aus Cyberbetrug jährlich 12,5 Milliarden Dollar, was der Hälfte des formellen Bruttoinlandsprodukts des Landes entspricht. Die indische Botschaft in Kambodscha warnt auf ihrer Website vor Menschenhändlern, die unter dem Vorwand hochbezahlter Jobs operieren.
Zusätzlich hat ProPublica berichtet, dass chinesischsprachige Telegram-Kanäle Betrügern die Möglichkeit bieten, US-Bankkonten zu mieten, um die Erlöse zu waschen. Meta hat seit Anfang 2024 Millionen von Facebook-Konten entfernt, die mit Betrugszentren in Asien und dem Nahen Osten in Verbindung stehen.
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