SALT LAKE CITY / LONDON (IT BOLTWISE) – In einem bemerkenswerten Schritt in der Suchtforschung haben Wissenschaftler genetisch veränderte Fruchtfliegen entwickelt, die freiwillig Kokain konsumieren. Diese Entwicklung könnte die Entdeckung neuer Therapien zur Behandlung von Kokainsucht erheblich beschleunigen.
Die jüngste Forschung der Universität von Utah hat einen bedeutenden Fortschritt in der Suchtforschung erzielt, indem genetisch modifizierte Fruchtfliegen geschaffen wurden, die freiwillig Kokain konsumieren. Diese Fliegen, die normalerweise den bitteren Geschmack des Kokains meiden, wurden durch die Deaktivierung ihrer bitteren Geschmacksrezeptoren dazu gebracht, das mit Kokain versetzte Zuckerwasser zu bevorzugen. Innerhalb von nur 16 Stunden entwickelten sie eine Vorliebe für das Kokain, was ein neues Modell für die Untersuchung der genetischen und neurologischen Mechanismen der Kokainsucht darstellt.
Die Bedeutung dieser Forschung liegt in der schnellen Testbarkeit von suchtbezogenen Genen, da Fruchtfliegen viele Gene mit Menschen teilen, die mit Sucht in Verbindung stehen. Diese Erkenntnisse könnten die Entwicklung effektiver Behandlungen für Kokainkonsumstörungen erheblich beschleunigen, ein wachsendes Problem, das etwa 1,5 Millionen Menschen in den USA betrifft.
Adrian Rothenfluh, PhD, Professor für Psychiatrie an der Universität von Utah, betont die Ähnlichkeiten zwischen Fliegen und Menschen in Bezug auf die Reaktion auf Kokain. Bei niedrigen Dosen zeigen beide Spezies eine erhöhte Aktivität, während hohe Dosen zu einer Beeinträchtigung führen. Diese Parallelen machen Fruchtfliegen zu einem wertvollen Modell für die Erforschung der Suchtmechanismen.
Ein entscheidender Unterschied zwischen Fliegen und Menschen ist jedoch die natürliche Abneigung der Fliegen gegen Kokain. Die Forscher vermuteten, dass die Bitterkeit des Kokains die Fliegen abschreckt, und deaktivierten daher die bitteren Geschmacksrezeptoren, um die Fliegen dazu zu bringen, das Kokain zu konsumieren. Diese Entdeckung eröffnet neue Möglichkeiten, die Biologie der Sucht besser zu verstehen und gezielte Therapien zu entwickeln.
Die schnelle Reproduktionsrate und die einfache genetische Manipulation von Fruchtfliegen ermöglichen es den Forschern, eine Vielzahl von Genen in kurzer Zeit zu untersuchen. Diese Effizienz könnte die Identifizierung von Risikogenen, die in komplexeren Organismen schwer zu entdecken sind, erheblich beschleunigen und die Entwicklung von Behandlungszielen für die menschliche Therapie unterstützen.
Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Journal of Neuroscience veröffentlicht und zeigen, dass das Verständnis der grundlegenden Mechanismen der Kokainwahl entscheidend für die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze ist. Die Arbeit wurde von mehreren Institutionen unterstützt, darunter das Huntsman Mental Health Institute und das National Institutes of Health.
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