LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie hat genetische Verbindungen zwischen dem Risiko eines Suizidversuchs und der Gehirnstruktur aufgedeckt. Forscher fanden heraus, dass genetische Marker, die mit dem Suizidrisiko assoziiert sind, auch mit dem Gehirnvolumen, insbesondere in subkortikalen Regionen, in Verbindung stehen.

Eine kürzlich in der Fachzeitschrift Human Brain Mapping veröffentlichte Studie zeigt, dass Menschen mit einer höheren genetischen Veranlagung für Suizidversuche Unterschiede in der Gehirnstruktur aufweisen. Die Forscher entdeckten, dass spezifische genetische Marker, die mit dem Risiko eines Suizidversuchs verbunden sind, auch mit dem Gehirnvolumen korrelieren, insbesondere in subkortikalen Regionen, die an Emotionen, Belohnung und kognitiver Kontrolle beteiligt sind.
Die Ergebnisse deuten auf eine kleine, aber statistisch signifikante genetische Korrelation zwischen Suizidversuchen und dem gesamten Gehirnvolumen hin. Dies legt nahe, dass gemeinsame genetische Einflüsse auf unterschiedliche Weise im Laufe der Entwicklung ausgedrückt werden könnten. Während frühere Studien suizidales Verhalten und Gehirnstruktur unabhängig voneinander mit genetischen Faktoren in Verbindung brachten, zeigt diese neue Forschung, dass sie möglicherweise stärker miteinander verflochten sind als bisher angenommen.
Suizidversuche sind einer der stärksten Prädiktoren für Suizidtod und bleiben ein dringendes globales Gesundheitsproblem. Obwohl Umweltstressoren, psychiatrische Erkrankungen und Traumageschichte das Risiko erhöhen, wird zunehmend anerkannt, dass Suizid auch biologische Grundlagen hat. Groß angelegte genetische Studien haben erbliche Komponenten suizidalen Verhaltens identifiziert, und strukturelle Gehirnveränderungen wurden bei Personen mit einer Geschichte von Suizidversuchen berichtet.
Die Forscher nutzten Daten aus zwei der größten verfügbaren genomweiten Assoziationsstudien: eine zu Suizidversuchen mit fast einer Million Individuen und eine zu Gehirnbildgebung, die strukturelle MRT-Daten von etwa 75.000 Teilnehmern umfasste. Die Suizidversuchsdaten umfassten sowohl Personen, die nicht tödliche Versuche unternommen hatten, als auch solche, die durch Suizid gestorben waren. Die Gehirnbildgebungsdaten umfassten Messungen des gesamten Gehirnvolumens und neun subkortikaler Regionen wie dem Caudatus, Putamen, Amygdala, Hippocampus und Thalamus.
Die stärkste genetische Korrelation auf genomweiter Ebene zeigte sich zwischen dem Risiko eines Suizidversuchs und dem intrakraniellen Volumen. Die Korrelation war bescheiden (r = -0,10), aber statistisch signifikant, was darauf hindeutet, dass genetische Faktoren, die mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eines Suizidversuchs verbunden sind, auch mit einem kleineren Gesamtgehirnvolumen in Verbindung stehen. Dies stimmt mit früheren neuroimaging Studien überein, die darauf hinweisen, dass Personen mit einer Geschichte von Suizidversuchen tendenziell ein kleineres intrakranielles Volumen haben.

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