ELCHE / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie hat aufgedeckt, wie eine Mutation im Shank3-Gen, das mit Autismus in Verbindung steht, das soziale Verhalten durch die Störung der Vasopressinfreisetzung im Gehirn verändert. Diese Entdeckung könnte den Weg für personalisierte Therapien ebnen, die soziale Defizite bei Autismus ohne unerwünschte aggressive Reaktionen verbessern.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat einen bedeutenden Fortschritt im Verständnis der genetischen Grundlagen von Autismus erzielt. Forscher der Cognition and Social Interactions Laboratory, einer gemeinsamen Einrichtung des spanischen Nationalen Forschungsrats und der Universität Miguel Hernández, haben erstmals den Mechanismus identifiziert, durch den eine Mutation im Shank3-Gen soziale Verhaltensweisen beeinflusst. Diese Mutation stört die Freisetzung von Vasopressin, einem für soziale Interaktionen essenziellen Hormon, im Gehirn.
In der Studie, die in Nature Communications veröffentlicht wurde, wurde ein Mausmodell verwendet, um die Auswirkungen der Shank3-Mutation zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Mutation die Freisetzung von Vasopressin im lateralen Septum reduziert, was zu einer Beeinträchtigung der sozialen Fähigkeiten und der defensiven Aggression führt. Vasopressin wirkt über zwei verschiedene Rezeptoren: AVPR1a, der die Soziabilität reguliert, und AVPR1b, der die Aggression steuert.
Die Forscher konnten durch gezielte Aktivierung des AVPR1a-Rezeptors die sozialen Interaktionen der Mäuse verbessern, ohne die Aggression zu erhöhen. Diese Entdeckung eröffnet neue Möglichkeiten für die Entwicklung personalisierter Therapien, die soziale Defizite bei Autismus gezielt angehen können. Die Studie zeigt, dass die Vasopressinfreisetzung in einem spezifischen neuronalen Schaltkreis gestört ist, was die Grundlage für die beobachteten Verhaltensänderungen bildet.
Die Forschung wurde durch eine Vielzahl von Fördermitteln unterstützt, darunter das Horizon 2020-Programm der Europäischen Union und die National Institutes of Health der USA. Die Ergebnisse könnten erklären, warum Autismus häufiger bei Männern auftritt, da der Vasopressinweg in männlichen Gehirnen stärker ausgeprägt ist. Diese Erkenntnisse könnten zu geschlechtsspezifischen Behandlungsansätzen führen, die die unterschiedlichen Manifestationen von Autismus berücksichtigen.

- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Bauprojektmanager/ Projektleiter als Bauherrenvertretung für den KI-Campus, Heilbronn (m/w/d)

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

AI Solution Architect (m/w/d)

Lehrer IT-Programmierung (m/w/d) für Algorithmen, Webprogrammierung und KI

- Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Genmutation beeinflusst soziale Signale im Gehirn" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Genmutation beeinflusst soziale Signale im Gehirn" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Genmutation beeinflusst soziale Signale im Gehirn« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!