BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Bierkonsum in Deutschland hat einen historischen Tiefstand erreicht, was die Brauereien vor erhebliche Herausforderungen stellt.
Der Bierkonsum in Deutschland hat einen historischen Tiefpunkt erreicht, was die Brauereien des Landes vor erhebliche Herausforderungen stellt. Im ersten Halbjahr 2025 sank der Absatz von alkoholhaltigem Bier auf nur noch 3,9 Milliarden Liter, ein Rückgang von 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung erinnert an die Einbrüche zu Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 und im zweiten Halbjahr 2023.
Besonders bemerkenswert ist, dass der Absatz erstmals unter die symbolische Marke von 4 Milliarden Litern fiel. Der Großteil des Bierverkaufs erfolgt weiterhin im Inland, das 82 Prozent des Gesamtvolumens ausmacht. Hier fiel der Rückgang mit 6,1 Prozent im Vergleich zum Ausland, wo ein Minus von 7,1 Prozent verzeichnet wurde, weniger drastisch aus.
Der Deutsche Brauer-Bund hebt die Herausforderungen hervor, die durch demografische und konjunkturelle Entwicklungen entstehen. Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Brauer-Bundes, betont, dass das schwache Konsumklima die Brauereien schwer trifft, ähnlich wie die Gastronomie und der Handel. Die Gastronomie kämpft weiterhin ums Überleben und hat sich seit der Pandemie nicht erholt.
Ein weiterer Druckfaktor könnte das neue Zollabkommen mit den USA sein, das die Exporte zusätzlich belasten könnte. Trotz der düsteren Zahlen im alkoholhaltigen Bereich bietet der Markt für alkoholfreie Alternativen Grund zur Hoffnung. Im vergangenen Jahr erreichte die Produktion alkoholfreier Biere 579 Millionen Liter, was beinahe einer Verdopplung im Vergleich zu vor zehn Jahren entspricht.
Auch bei alkoholreduzierten Mischgetränken wie Radler ist ein Anstieg um 9,3 Prozent auf 364 Millionen Liter seit 2014 zu verzeichnen. Diese Entwicklung zeigt, dass sich die Konsumgewohnheiten der Deutschen verändern und Brauereien sich anpassen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

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