BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, schlägt erneut vor, die Regeln für Krankschreibungen zu lockern, um das Gesundheitssystem zu entlasten. Arbeitnehmer sollen erst ab dem vierten Krankheitstag eine ärztliche Bescheinigung benötigen. Diese Forderung könnte jedoch auf Widerstand stoßen, da Deutschland eine hohe Krankschreibungsquote hat und Arbeitgeber möglicherweise nicht bereit sind, solche Lockerungen zu akzeptieren.

In einem erneuten Vorstoß zur Entlastung des deutschen Gesundheitssystems hat Andreas Gassen, der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, vorgeschlagen, die Regeln für Krankschreibungen zu lockern. Er argumentiert, dass Arbeitnehmer erst ab dem vierten Krankheitstag eine ärztliche Bescheinigung benötigen sollten. Diese Maßnahme könnte die Zahl der unnötigen Arztbesuche erheblich reduzieren, da derzeit Arbeitgeber das Recht haben, bereits in den ersten drei Krankheitstagen eine Krankschreibung zu verlangen.
Gassen hat diese Forderung bereits mehrfach geäußert, doch die Chancen auf eine Umsetzung scheinen gering. Deutschland weist im europäischen Vergleich eine relativ hohe Krankschreibungsquote auf, und es ist unwahrscheinlich, dass Arbeitgeber bereit sind, die bestehenden Regelungen zu lockern. Zudem haben Union und SPD im Koalitionsvertrag vereinbart, Online-Krankschreibungen über Plattformen abzuschaffen, was auf eine Verschärfung der Regelungen hindeutet.
Ein weiterer Vorschlag von Gassen betrifft die Verlängerung der gesetzlichen Frist, in der Arbeitnehmer ohne Krankschreibung zu Hause bleiben dürfen. Diese Frist könnte von drei auf vier oder fünf Tage verlängert werden. Gassen betont, dass es um eine selbstverantwortete Karenzzeit für mündige Arbeitnehmer geht, die selbst entscheiden können, wann ein Arztbesuch notwendig ist.
Besonders bei Kindern sieht Gassen Handlungsbedarf. Derzeit ist eine Krankschreibung bereits ab dem ersten Krankheitstag erforderlich. Durch den Verzicht auf diese Bescheinigung bei kurzer Krankheitsdauer könnten sowohl die kinderärztlichen Praxen als auch die Eltern der erkrankten Kinder entlastet werden, insbesondere in Zeiten mit hohem Infektionsgeschehen.
Die Diskussion um die Lockerung der Krankschreibungsregelungen wirft auch Fragen zur Effizienz und Belastbarkeit des Gesundheitssystems auf. Während einige Experten die Vorschläge als pragmatisch und entlastend bewerten, sehen andere die Gefahr, dass eine zu große Lockerung zu Missbrauch führen könnte. Die Balance zwischen Entlastung und Missbrauchsvermeidung bleibt eine zentrale Herausforderung in der Debatte.

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