LONDON (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um genetische Tests hat mit der Ankündigung von Nucleus Genomics, einem Startup im Bereich der Genetik, eine neue Dimension erreicht. Das Unternehmen bietet nun Tests an, die weit über die bisher üblichen genetischen Untersuchungen hinausgehen.

Die genetische Testung von Embryonen ist kein neues Konzept, doch Nucleus Genomics hat mit der Einführung seines Produkts Nucleus Embryo eine hitzige Debatte ausgelöst. Das Startup, das 2021 von Kian Sadeghi gegründet wurde, verspricht Eltern die Möglichkeit, Embryonen nicht nur auf bekannte genetische Erkrankungen zu testen, sondern auch auf Merkmale wie Intelligenz und Aussehen. Diese Ankündigung hat in der Öffentlichkeit und bei Experten für Aufsehen gesorgt.

Während die genetische Untersuchung von Embryonen im Rahmen der IVF-Behandlungen bereits etabliert ist, um Risiken für Krankheiten wie das Down-Syndrom zu minimieren, geht Nucleus Genomics einen Schritt weiter. Das Unternehmen nutzt sogenannte polygenetische Scores, um komplexe genetische Merkmale vorherzusagen. Diese Methode ist jedoch umstritten, da sie lediglich Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Merkmale innerhalb von Populationen berechnet und nicht für Individuen.

Die National Human Genome Research Institute weist darauf hin, dass polygenetische Scores derzeit nicht routinemäßig von Gesundheitsexperten verwendet werden, da es an Richtlinien für deren Anwendung fehlt. Dennoch verteidigt Nucleus Genomics seine Methode und verweist auf Studien, die die Validität solcher Scores für bestimmte Krankheiten belegen.

Die Ankündigung von Nucleus Genomics hat in den sozialen Medien eine Welle der Empörung ausgelöst. Viele Nutzer äußerten ihre Besorgnis über die ethischen Implikationen derartiger Tests. Ein prominenter Investor kommentierte, dass die Realität dieser Technologie ihn „nauseous“ mache. Diese Reaktionen zeigen, dass die Gesellschaft noch nicht bereit ist, die Möglichkeiten der genetischen Optimierung voll zu akzeptieren.

Unterstützt wird Nucleus Genomics von namhaften Investoren wie Founders Fund und Alexis Ohanian’s 776. Trotz der Kontroversen hat das Unternehmen bereits eine Series-A-Finanzierung in Höhe von 14 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Dies zeigt, dass es durchaus Interesse an der Weiterentwicklung solcher Technologien gibt, auch wenn die ethischen Fragen noch nicht geklärt sind.

Die Partnerschaft von Nucleus Genomics mit Genomic Prediction, einem Unternehmen, das mit IVF-Kliniken zusammenarbeitet, ermöglicht es Eltern, genetische Daten hochzuladen, um die Tests zu nutzen. Dies wirft jedoch weitere Fragen auf, insbesondere hinsichtlich der Verantwortung und der möglichen Konsequenzen solcher Entscheidungen.

Die Diskussion um genetische Tests und die Möglichkeit der „Designer-Babys“ wird sicherlich weitergehen. Die Technologie ist da, aber die Gesellschaft muss noch entscheiden, wie sie damit umgehen will. Kian Sadeghi von Nucleus Genomics ist überzeugt, dass genetische Optimierung bald genauso alltäglich sein wird wie die IVF selbst.

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Kontroverse um genetische Tests: Nucleus Genomics und die Designer-Babys
Kontroverse um genetische Tests: Nucleus Genomics und die Designer-Babys (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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