SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine schwerwiegende Sicherheitslücke in Salesforce AgentForce, bekannt als ForcedLeak, zeigt die Risiken autonomer KI-Agenten in Unternehmenssystemen auf. Diese Schwachstelle ermöglicht es Angreifern, über indirekte Prompt-Injection-Angriffe auf sensible CRM-Daten zuzugreifen.

Die kürzlich entdeckte Sicherheitslücke ForcedLeak in Salesforce AgentForce wirft ein Schlaglicht auf die potenziellen Gefahren, die mit der Nutzung autonomer KI-Agenten in Unternehmenssystemen einhergehen. Diese Schwachstelle, die von einem führenden Cybersecurity-Unternehmen aufgedeckt wurde, erhielt einen kritischen CVSS-Score von 9,4 und zeigt, wie die erweiterte Angriffsfläche solcher Systeme ausgenutzt werden kann.
Im Kern betrifft ForcedLeak die Art und Weise, wie KI-Agenten externe Eingaben verarbeiten. Anstatt diese lediglich als statische Daten zu betrachten, werden sie als dynamische, ausführbare Anweisungen interpretiert. Dies unterscheidet sich grundlegend von traditionellen Chatbot-Systemen, da KI-Agenten mit autonomem Denken, internem Gedächtnis und Werkzeugaufrufen eine deutlich breitere Angriffsfläche bieten.
Forscher von Noma Labs entdeckten, dass Angreifer bösartige Anweisungen in Salesforce’s Web-to-Lead-Formularübermittlungen einschleusen konnten. Wenn interne Mitarbeiter später AgentForce zu diesen Leads befragten, verarbeitete die KI die eingebetteten Nutzlasten unwissentlich, wodurch vertrauliche Daten zu einem Angriffspunkt wurden. Diese Schwachstelle ermöglichte unbefugten Zugriff auf sensible CRM-Daten, einschließlich Kundenkontakte, Verkaufsstrategien und Informationen zu Drittanbieter-Integrationen.
Die Angriffsmethodik umfasste mehrere Phasen, darunter die Identifizierung von Injektionspunkten im “Description”-Feld der Web-to-Lead-Formulare von Salesforce, das mit seiner 42.000-Zeichen-Grenze als ideales Ziel für die Nutzlastinsertion identifiziert wurde. Angreifer konstruierten realistische Eingabeaufforderungen, die, wenn sie von Mitarbeitern überprüft wurden, die KI dazu veranlassten, eingebettete bösartige Anweisungen auszuführen. Ein weiterer kritischer Punkt war die Umgehung der Content Security Policy (CSP) von Salesforce durch die Nutzung einer abgelaufenen Whitelist-Domain, die von den Forschern erworben wurde, um zu demonstrieren, wie Daten durch einen scheinbar vertrauenswürdigen Kanal exfiltriert werden konnten.
Die Auswirkungen von ForcedLeak sind erheblich: Neben der potenziellen Offenlegung von Kundendaten und internen Kommunikationsdetails könnten auch regulatorische Risiken und Reputationsschäden folgen. Salesforce reagierte schnell auf die Entdeckung und veröffentlichte innerhalb weniger Wochen einen Patch, der die Durchsetzung vertrauenswürdiger URLs für AgentForce und Einstein AI implementierte. Zudem wurde die abgelaufene Domain aus der Whitelist entfernt und die CSP-Richtlinien verstärkt, um ähnliche Umgehungen in Zukunft zu verhindern.

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