MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue Forschungen zeigen, dass Säugetiere mit größeren Gehirnen und robusteren Immunsystemen tendenziell länger leben. Eine Studie an 46 Arten hat einen klaren Zusammenhang zwischen der maximalen Lebensdauer und der Expansion von immunbezogenen Genfamilien aufgedeckt.
Die jüngsten Erkenntnisse aus der Forschung zeigen, dass Säugetiere mit größeren Gehirnen und stärkeren Immunsystemen tendenziell eine längere Lebensdauer haben. Wissenschaftler, die 46 verschiedene Arten untersucht haben, fanden einen deutlichen Zusammenhang zwischen der maximalen Lebensdauer und der Expansion von Genfamilien, die mit dem Immunsystem in Verbindung stehen. Diese Entdeckung legt nahe, dass die Langlebigkeit nicht nur durch die Größe des Gehirns, sondern auch durch umfassende genomische Anpassungen, die die Immunresilienz und die zelluläre Wartung stärken, angetrieben wird.
Interessanterweise gibt es Arten wie Nacktmulle und Fledermäuse, die trotz kleinerer Gehirne ebenfalls eine lange Lebensdauer aufweisen. Diese Arten zeigen ebenfalls eine erhöhte Anzahl von Immungenen, was darauf hindeutet, dass die Langlebigkeit durch eine breite genomische Anpassung unterstützt wird. Die Studie, die von einem internationalen Team unter der Leitung der University of Bath durchgeführt wurde, hebt hervor, dass das Immunsystem eine zentrale Rolle bei der Erhaltung eines längeren Lebens spielt, wahrscheinlich durch die Entfernung alternder und beschädigter Zellen, die Kontrolle von Infektionen und die Verhinderung von Tumorbildung.
Die Forscher analysierten das maximale Lebensdauerpotenzial von 46 Säugetierarten und kartierten die Gene, die über diese Arten hinweg geteilt werden. Das maximale Lebensdauerpotenzial (MLSP) ist die längste jemals aufgezeichnete Lebensdauer einer Art, im Gegensatz zur durchschnittlichen Lebensdauer, die durch Faktoren wie Prädation und Verfügbarkeit von Nahrung und anderen Ressourcen beeinflusst wird. Die Ergebnisse, die in der Zeitschrift Scientific Reports veröffentlicht wurden, zeigen, dass länger lebende Arten eine größere Anzahl von Genen aufweisen, die zu den Genfamilien gehören, die mit dem Immunsystem verbunden sind, was darauf hindeutet, dass dies ein wichtiger Mechanismus ist, der die Evolution längerer Lebensspannen bei Säugetieren antreibt.
Ein Beispiel sind Delfine und Wale, die mit relativ großen Gehirnen maximale Lebensdauern von 39 bis zu 100 Jahren haben, während Arten mit kleineren Gehirnen wie Mäuse nur ein oder zwei Jahre leben können. Es gibt jedoch einige Arten, wie Nacktmulle, die diesem Trend trotzen und bis zu 20 Jahre leben, trotz ihrer kleineren Gehirne. Auch Fledermäuse leben länger als erwartet, wenn man ihre kleinen Gehirne betrachtet, aber bei der Analyse ihrer Genome zeigten beide Arten mehr mit dem Immunsystem assoziierte Gene.
Die Ergebnisse legen nahe, dass das Immunsystem zentral für die Erhaltung eines längeren Lebens ist, wahrscheinlich durch die Entfernung alternder und beschädigter Zellen, die Kontrolle von Infektionen und die Verhinderung von Tumorbildung. Die Studie zeigt, dass nicht nur kleine Mutationen (wie in einzelnen Genen oder Wegen), sondern größere genomische Veränderungen (Duplikation und Expansion ganzer Genfamilien) entscheidend für die Gestaltung der Lebensdauer sein können.
Dr. Benjamin Padilla-Morales von der Milner Centre for Evolution und der University of Bath’s Department of Life Sciences, der Hauptautor der Studie, erklärte: „Es ist seit einiger Zeit bekannt, dass die relative Gehirngröße mit der Langlebigkeit korreliert ist – die beiden Merkmale haben einen gemeinsamen evolutionären Weg, und ein größeres Gehirn bietet potenziell Verhaltensvorteile. Unsere Studie hebt jedoch auch die überraschende Rolle des Immunsystems hervor, nicht nur im Kampf gegen Krankheiten, sondern auch bei der Unterstützung eines längeren Lebens im Laufe der Evolution der Säugetiere.“
Die Forscher planen als nächstes, die in der Studie hervorgehobenen krebsbezogenen Gene zu untersuchen, um die Beziehung zwischen diesen Genen und der Lebensdauer weiter zu entschlüsseln und zu verstehen, warum es solche Unterschiede in den Lebensspannen von Säugetieren gibt.
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