CHICAGO / LONDON (IT BOLTWISE) – Neue Forschungen der University of Chicago werfen ein kritisches Licht auf die Praxis der fäkalen Mikrobiota-Transplantation (FMT). Diese Methode, die ursprünglich zur Behandlung von Clostridium difficile-Infektionen entwickelt wurde, könnte langfristige und unerwünschte gesundheitliche Folgen haben.
Die fäkale Mikrobiota-Transplantation (FMT) hat sich als vielversprechende Methode zur Behandlung verschiedener Erkrankungen etabliert, darunter entzündliche Darmerkrankungen, Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes. Doch neue Erkenntnisse der University of Chicago legen nahe, dass diese Transplantationen langfristige Ungleichgewichte im Darm verursachen können, die sowohl den Stoffwechsel als auch das Verhalten der Empfänger beeinflussen.
Bei der FMT werden Mikroben aus dem Stuhl eines gesunden Spenders in den Darm eines kranken Empfängers übertragen, um ein gesundes Gleichgewicht im Mikrobiom wiederherzustellen. Da der Stuhl hauptsächlich anaerobe Mikroben aus dem Dickdarm enthält, können diese Bakterien in ungewollte Bereiche des Darms, wie den Dünndarm, gelangen und dort Fehlanpassungen im mikrobiellen Ökosystem verursachen.
In Experimenten mit Mäusen und Studien mit menschlichen Gewebeproben beobachteten die Forscher, dass anaerobe Mikroben aus dem Dickdarm nicht nur den Dünndarm nach einer einzigen Transplantation besiedelten, sondern dort auch über Monate hinweg bestehen blieben. Diese Mikroben veränderten ihre neuen Darmumgebungen zu ihrem Vorteil, indem sie sie in einer Weise “terraformierten”, die den Stoffwechsel, das Verhalten und die Energiebilanz der Empfänger veränderte.
Orlando DeLeon, PhD, ein Postdoktorand an der University of Chicago und Hauptautor der Studie, betont die Notwendigkeit, bei der Entwicklung von therapeutischen Ansätzen die Bedeutung der Anpassung der regionalen Mikrobiota an ihre jeweiligen Umgebungen zu berücksichtigen. Dies könnte zu besseren gesundheitlichen Gesamtergebnissen führen.
Die Forscher schlagen eine neue Methode vor, die sogenannte “Omni-Mikrobielle Transplantation” (OMT), bei der Mikroben aus allen verschiedenen Regionen des Darms übertragen werden, nicht nur aus dem Dickdarm. Diese Methode könnte helfen, die Mikroben natürlicher in ihren vorgesehenen Umgebungen anzusiedeln und so die langfristigen negativen Auswirkungen zu minimieren.
Die Studie hebt hervor, dass die langfristigen Auswirkungen von FMTs auf das Wirt-Mikroben-Verhältnis in den verschiedenen Darmregionen schwer umkehrbar sein können. Daher ist Vorsicht geboten, bevor diese Methode auf breiter Basis angewendet wird, insbesondere solange die langfristigen Folgen noch nicht vollständig verstanden sind.
Die Forschung wurde von der National Institutes of Health und dem UChicago GI Research Foundation unterstützt. Die Ergebnisse könnten zu einer verbesserten Anwendung von mikrobiellen Transplantationen führen, die letztendlich ihr erhebliches Potenzial ausschöpfen könnten.
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