PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – Trotz erheblicher EU-Strafen wegen Preisabsprachen zeigt der Luxuskonzern LVMH beeindruckende finanzielle Erfolge. Die Aktien des Unternehmens stiegen um mehr als zwölf Prozent, während die Strafen für Tochterunternehmen wie Loewe nur als Fußnote wahrgenommen werden. Diese Entwicklungen werfen Fragen über die moralische Verantwortung der Luxusbranche auf.

Die Luxusbranche steht erneut im Rampenlicht, nachdem LVMH trotz erheblicher EU-Strafen wegen Preisabsprachen beeindruckende Quartalszahlen vorgelegt hat. Während andere Unternehmen unter ähnlichen Umständen mit einem Kurssturz rechnen müssten, erlebte die LVMH-Aktie einen Anstieg von über zwölf Prozent. Dies verdeutlicht die ungebrochene Anziehungskraft der Luxusmarken auf Investoren, die sich von rechtlichen Verfehlungen kaum abschrecken lassen.
Die EU-Kommission hatte gegen mehrere Modehäuser, darunter die LVMH-Tochter Loewe, hohe Strafen verhängt. Diese wurden aufgrund jahrelanger Preisabsprachen auferlegt, bei denen den Vertriebspartnern untersagt wurde, von empfohlenen Verkaufspreisen abzuweichen. Solche Praktiken, die von 2015 bis 2023 andauerten, wurden erst durch unangekündigte Razzien in Italien, Spanien und Frankreich aufgedeckt. Die Kommission sieht darin einen klaren Verstoß gegen das EU-Wettbewerbsrecht, da sie zu höheren Preisen und einer geringeren Auswahl für Verbraucher führen.
Interessanterweise haben die betroffenen Marken ihre Verstöße eingestanden und die Praktiken eingestellt. Durch ihre Kooperation konnten sie die Strafen erheblich reduzieren. Gucci und Loewe profitierten von einer 50-prozentigen Reduktion, während Chloé eine Reduktion von 15 Prozent erhielt. Dennoch bleibt der finanzielle Schaden für LVMH überschaubar, da die Strafen nur einen Bruchteil dessen ausmachen, was der Konzern an einem guten Handelstag an Börsenwert gewinnt.
Die Reaktion der Investoren auf diese Entwicklungen ist bezeichnend für den Zustand der Luxusbranche. Die Marke LVMH scheint unantastbar zu sein, selbst wenn rechtliche Verfehlungen öffentlich werden. Entscheidend sind Gewinn, Wachstum und die Symbolkraft der Marke. Die aktuellen Quartalszahlen von LVMH unterstreichen dies mit starken Margen, Rekordumsätzen und einer anhaltend hohen Nachfrage nach Luxusartikeln in den USA und Asien.
Diese Ereignisse werfen jedoch auch eine unbequeme Frage auf: Wie weit darf Luxus gehen, um exklusiv zu bleiben? Die künstliche Preisstabilität, die die EU-Ermittler nun zerschlagen wollen, war letztlich Teil der DNA dieser Marken. Doch wenn Exklusivität bedeutet, Verbraucherrechte zu umgehen, droht das Geschäftsmodell zu kippen. Der moralische Konflikt zwischen Preishoheit und Wettbewerb wird die Branche noch lange beschäftigen.

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